Magic Wand – wer hat nicht schon mal von diesem wundersamen Massagestab gehört? Nicht zuletzt seit der legendären Sex and the City Folge von 2002 hat das blau-weiße Original Kultstatus erlangt. Doch was hat sich seit dem auf dem Magic Wand Markt getan? Wir haben den iWand und Magic Wand 2.0 im Test.
1968 von Hitachi ursprünglich wirklich als Massagestab zur Muskelentspannung auf den Markt gebracht, dauerte es nicht lange, bis der „Hitachi Magic Wand“ zum Vibrator „zweckentfremdet“ wurde. Über 40 Jahre und ein paar Überarbeitungen später, gilt der Hitachi immer noch als DER Vibrator schlechthin. Er hat es sogar zu einem sehr umfangreichen Wikipedia-Artikel geschafft. Besonders in Kink-Porn wird der Vibrator häufig genutzt. Der Hitachi Magic Wand besitzt keine Akkus, sondern muss zum Betrieb per Kabel in die Steckdose eingestöpselt werden. Damit erhält der Vibrator zwar die Power für die starken Vibrationen, zugleich kann das Kabel die Handhabung recht nervig machen. Das Kabel kann durchaus als störend empfunden werden und was tun, wenn gerade mal keine Steckdose in der Nähe ist?
Einige Hersteller von Erotikspielzeug haben natürlich ebenfalls das Potential des Magic Wands erkannt und eigene Versionen dieses Rolls-Roys unter den Vibratoren entwickelt – auch akkubetriebene Modelle. Der Online-Shop MarieLove hat sich sogar auf den Vertrieb der verschiedenen Magic Wands spezialisiert und bietet neben den Vibratoren auch verschiedene Aufsätze an. Nur das Original sucht man im Sortiment vergeblich.
Zwei Magic Wands im Test
Zum Test haben wir aus dem niedrigpreisigen Segment den iWand und Magic Wand 2.0 samt Standardaufsatz. Jeder neue Magic Wand wird sich jedoch an dem Original messen lassen müssen. Daher wird er mit in den Test einbezogen. Auf dem europäischen Markt gibt es allerdings nicht das Original, sondern einen Nachbau: den Europe Magic Wand. Der ist bei gleicher Leistung sogar noch leiser als das amerikanische Vorbild und hochwertiger verarbeitet. Durch den Vergleich lässt sich auch gleich der Frage nachgehen, ob die akkubetriebenen Modelle mit der Power des netzbetriebenen Hitachi mithalten können.
Geliefert werden die Wands ordentlich verpackt in einer einfach Pappbox. Der Magic Wand ist dabei nochmal in einer Folie eigepackt, während der iWand sogar nochmal in einer Plastebox verstaut ist. Alles in allem aber nichts besonderes. Das Erste, was auffällt, wenn man die Vibratoren in die Hand nimmt – sie sind sehr leicht. Während der Hitachi ein ordentliches Gewicht mit sich bringt und bei längerem Gebrauch der Arm schwer werden kann, liegen die beiden Nachbauten überraschend leicht in der Hand.
Der Magic Wand ist vom Design sehr stark dem Original nachempfunden und genauso groß wie das Original. Der Massage-Kopf, auf den die Vibrationen übertragen werden, ist aus Hartplaste (bei dem Original aus Metall). Darüber befindet sich dann eine gepolsterte Hülle aus angerautem Silikon, welche recht weich ist. Der Vorteil an der Hülle ist, dass man sie zum Reinigen einfach abmachen bzw. bei Abnutzungsspuren einfach austauschen kann. Eine Gesamtreinigung des Geräts gestaltet sich allerdings schwieriger, da es nicht Wasserdicht ist. Der Kopf ist ziemlich flexibel, wodurch man den Druck gut dosiert einsetzen kann. Vom Handling her liegt er gut in der Hand und ist aufgrund des geringen Gewichts auch für den längeren Gebrauch ohne Ermüdungserscheinung gut verwendbar. Der Schwerpunkt befindet sich im oberen Drittel des Stabes, wo auch der Vibrationsmotor verbaut ist. Dadurch vibriert nicht gleich die ganze Hand mit, wenn man ihn weiter unten anfasst – man spürt die Vibrationen nur dort, wo man sie auch spüren will. Die Verarbeitung des Gehäuses ist recht ordentlich. Bedienen lässt sich der Vibrator über zwei Druckknöpfe an der Seite. Mit dem einen schaltet man ihn ein – er startet auf der höchsten Stufe – mit dem anderen reguliert man die Vibrationsstärke. Weiteres betätigen des Powerbuttons schaltet die Vibrationsprogramme durch und halten des Selbigen, schaltet den Vibrator aus.
Etwas exklusiver im Design präsentiert sich der iWand. So, wie man es von vielen heutigen Sex-Spielzeugen gewohnt ist, ist er komplett mit glatten, medizinischen Silikon überzogen. Das fühlt sich nicht nur gut auf der Haut an, sondern hat gleichzeitig auch noch den Vorteil, dass der Massagestab komplett wasserdicht ist. Eine Freude für alle, denen der Duschkopf in der Badewanne langweilig geworden ist. Der Massagestab ist etwas kleiner als das Orignal, so auch der Massagekopf. Er bietet dennoch weit mehr Vibrationsfläche als jeder andere Vibrator. Den Kopf kann man zwar nicht abziehen wie beim Magic Wand, aber das glatte Silikon lässt sich auch so problemlos reinigen. Der ebenfalls flexlibe Kopf erscheint allerdings etwas härter als der des Magic Wands. Auch beim iWand ist der Vibrationsmotor im oberen Drittel verbaut, was ihn gut in der Hand liegen lässt. Allerdings spürt man bei dem iWand etwas mehr Vibrationen an der Hand als beim Magic Wand. Steuern lässt sich der Vibrator ebenfalls über zwei Drucktasten an der Seite. Eine ist für das Ein- und Ausschalten zuständig, mit der anderen erhöht man mit dem ersten Drücken die Vibrationsstärke und mit weiterem Betätigen, schaltet man durch die Programme.
Da der iWand beim Design mehr Innovation zeigt als der Magic Wand – welcher quasi ein Nachbau des Originials ist – geht der Designpunkt aus meiner Sicht an den iWand.
Von der Lautstärke her nehmen sich die Vibratoren nichts – da ist die neuste Version des Hitachi Magic Wand bei gleicher Vibrationsstärke sogar noch einen ticken leiser. Das ergibt zumindest die Messung mit einer Iphone-App, welche einen Geräuschpegel von um die 80dB anzeigt, wenn man den Vibrator direkt an das Mikrophon hält. Bei einer halben Körperlänge Entfernung sind es nur noch 50-60 dB. Damit eignen sich die Massagestäbe sicherlich nicht für das heimliche unter der Decke masturbieren, aber sie sind auch nicht so laut, dass man damit das ganze Haus aufweckt. Ob die Vibrationsgeräusche beim Liebesspiel stören, muss jeder selbst entscheiden, für uns persönlich sind sie kein Problem.
Ein entscheidender Vorteil der beiden akkubetriebenen ist natürlich die Steckdosenunabhängigkeit und dass man nicht mit einem störenden Kabel herumhantieren muss. Wie nervig ist es denn, wenn sich ein kaltes Kabel irgendwo über den Körper schlänget. Allein das gibt den neuen Magic Wands den Vorzug gegenüber dem Original.
Was vibriert stärker – Netzbetrieb oder Akkupower?
Neben allen anderen Aspekten, stellt sich natürlich die Frage, ob der iWand und der Magic Wand mit der Vibrationsstärke des Hitachi mithalten können.
Die beiden batteriebetriebenen Wands vibrieren auf höchster Stufe in etwa gleich stark. Wobei man die Vibration bei dem Magic Wand über mehrere Stufen noch herunterregeln kann, während es bei dem iWand nur zwei Stufen gibt – hoch und verdammt hoch. Der Originale Hitachi Magic Wand besitzt 6 Vibrationsstufen. Von der Vibrationsstärke her, schaffen es die beiden neuen in etwa auf Stufe 4 des Originalen. Manch ein Hitachi-Liebhaber wird jetzt vielleicht denken „Hah! Siehste! Dieser Akkuschrott bringts nicht!“ – dem kann ich nur entgegnen, „Doch, er bringts!“ Ein Hitachi auf Stufe 5 und 6 vibriert wirklich extrem stark und wird oftmals schon als zu intensiv empfunden. Es sind durchaus schon Ausrufe wie „Da fliegt mir doch gleich das ganze Becken weg!“ gekommen. Sicher, für die ein oder andere Frau oder auch Mann sind solch starke Vibrationen unerlässlich und jeder hat da eigene Vorlieben. Doch einem Großteil wird die Stärke der Akku-Magic Wands vollkommen ausreichen. Außerdem haben die Neuen auch den Vorteil, dass sie verschiedene Vibrationsprogrammen bieten – die können ebenfalls für prickelnde Abwechslung sorgen.
Im Ergebnis präsentiert sich der Hitachi Magic Wand mit seinem Netzbetrieb weiterhin als der Stärkste. Es ist aber diskutabel, ob es diese Vibrationsleistung überhaupt braucht. Ein Hitachi in der sechsten Stufe wird einzelnen Frauen gerade genug, den meisten aber zu intensiv sein. Daher reicht die nur geringfügig schwächere Vibrationsleistung der beiden neuen Magic Wands vollkommen aus.
Damit ihr auch eine Vorstellung bekommt, wie stark die Vibrationen wirklich, gibt es für euch demnächst auch ein nicht-sexuelles Demonstrationsvideo.
Zubehör für den Magic Wand
Wem die Powervibrationen der Magicwands nicht reicht, nun, es gibt auch noch einige Aufsätze. Zum Test haben wir für den iWand den Aufsatz Männchen und für den Magic Wand das Schwert. Qualitativ erscheinen beide vernünftig zu sein und sondern auch keinen unangenehmen Geruch ab. Was zumindest schonmal für vernünftige Materialien spricht. Laut Packungsaufschrift enthalten sie keine Weichmacher und Phtalate. Das Männchen präsentiert sich dabei recht zierlich mit zwei „Erhebungen“. Die eine ist zum Einführen und nach oben hin etwas verdickt, damit der G-Punkt möglichst gut stimuliert wird und die andere ist zur Stimulierung der Klitoris. Der Aufsatz des Magic Wands ist da schon etwas größer und leicht genoppt. Sinn der Aufsätze ist, dass die Pussy nun nicht mehr nur äußerlich, sondern auch von innen simuliert wird. Dabei sind die Aufsätze so geformt, dass sie nach Möglichkeit den G-Punkt treffen und höchste Lustgefühle auslösen sollen. Die Aufsätze stülpt man einfach über den Massagekopf drüber und wenn man den Vibrator anschaltet, werden die Vibrationen auf die Aufsätze übertragen. Und sie vibrieren ordentlich mit. Wenn einem also auf die Dauer der normale Einsatz der Vibratoren zu eintönig wird, kann man zu den Aufsätzen greifen und wieder etwas Abwechslung hineinbringen.
Die Wands im Praxistest – Ein Vibrator auch für den Mann?
Nun, man kann über die Vibratoren viel diskutieren, doch am Ende ist es vor allem wichtig, was sie in der Praxis leisten. Und da sei gleich an erste Stelle gesagt – ein Magic Wand ist auch ein Vibrator für den Mann!
Während bis auf diverse Masturbatoren der Erotikspielzeugmarkt vor allem Produkte für die Frau abwirft, gibt es in Sachen Vibratoren nur wenig für den Mann. Ich war zunächst etwas skeptisch, ob mir als Mann so ein Vibrator auch etwas bringt. Doch da wir nun mal das Original da hatten, warum nicht einfach mal probieren? Und siehe da, an den richtigen Punkten angesetzt, kann auch Mann problemlos mit einem Magic Wand zum Orgasmus kommen – ganz ohne zusätziche Stimulation. Das war auch für mich eine neue Erfahrung. Die beiden batteriebetriebenen Versionen eignen sich ebenfalls für den Mann – Vibrationsstärke vollkommen ausreichend. Wobei sich der Magic Wand aufgrund des weicheren und größeren Kopfes besser anfühlt als der iWand.
Daher empfinde ich den Magic Wand für den Mann als geeignetsten. Wegen des besseren Feelings im Vergleich zum iWand und des kabellosen Vergnügens im Vergleich zum Hitachi.
Für das gemeinsame Liebesspiel ist der Massagestab im Vergleich zu anderen Vibratoren, für den Mann eine enorme Erleichterung. Will man seiner Partnerin mit einem Vibrator zur Hand gehen, ist es mitunter schwer, genau den richtigen Punkt zu treffen und den richtigen Druck auszuüben. Hat man dann mal die richtige Position gefunden, versucht man sich möglichst nicht zu bewegen, um dann doch kurz vor dem Orgasmus zu wackeln … Obwohl eine so entstehendes herauszögern des Orgasmus durchaus auch seinen Reiz haben kann, bedarf es für den Höhepunkt der Frau doch manchmal eine recht hohe und ausdauernde Fingerfertigkeit des Mannes. Nicht so mit dem Magic Wand. Da heißt es: Einfach draufhalten! Natürlich muss man mit dem Druck und der Vibrationsstärke besondere Vorsicht walten lassen, denn es kann schnell zu intensiv werden. Doch ist es aufgrund des großen Kopfes und der starken Vibrationen recht einfach, den richtigen Punkt zu treffen. Und wenn man über die Intesivität in Kommunikation mit seiner Partnerin steht, kann man ihr mit so einem Zauberstab einen schönen Höhepunkt verschaffen … und noch einen … und noch einen …. Ist die Frau oben, schafft es der Magic Wand sogar, beide zu verwöhnen.
Ein weiterer Vorteil des Vibrators – er eignet sich hervorragend für Bondage-Spiele. Aufgrund der Größe lässt er sich gut an Gegenständen oder Körperteilen fixieren. Mit ein bisschen Bondagetape (oder Seil) ist der Vibrator schnell am Oberschenkel in die richtige Position gebracht und man hat weiterhin beide Hände frei zur Verfügung, während der Vibrator in den unteren Körperregionen beharrlich seine Arbeit tut. Dabei ist es natürlich praktisch, dass man den richtigen Punkt nicht so genau treffen muss, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Frauen zwischen WOW und Autsch
Persönlich kann ich die Vibratoren natürlich nicht aus weiblicher Sicht bewerten. Deshalb muss ich auf Erfahrungsberichte zurückgreifen und die rangieren zwischen „Wow, das ist der Wahnsinn!“ und „Nein, das ist zu intensiv.“ Unter den Wands bevorzugt meine Frau zum Beispiel den iWand. Der ist nicht so „martialisch“ wie der Magic Wand oder der Hitachi. Die Vibrationen sind feiner und auch das Material fühlt sich für sie angenehmer an. Von der Vibrationsstärke ist er auch mehr als ausreichend. Insgesamt sind aber die Wands für sie keine „Alltagsvibratoren“ sondern solche, die man nur ab und an benutzt, wenn die Lust darauf groß genug ist. Aber wenn die Lust dafür mal da ist, dann kann ein solcher Zauberstab sein volles Befriedigungspotential entfalten. Für den alltäglichen Gebrauch eignet sich doch besser ein „normaler“ Vibrator von FunFactory oder Lelo. Aber das ist nur eine Meinung von vielen. Manch eine Frau braucht vielleicht gerade starke, „grobe“ Vibrationen und viel Druck und kann dafür mit den anderen alltäglichen Vibratoren nicht viel anfangen. Es kommt also ganz auf die Vorzüge der geneigten Nutzerin an. Auf jeden Fall ist es jedoch nicht verkehrt, wenn Frau zumindest einen Wand-Vibrator (es gibt auch Mini-Versionen), in ihrem Nachttischschränkchen hat…
Also nicht lange zögern, bei marielove vorbeischauen und einen Magic Wand bestellen.