Erst kürzlich haben wir aus den Statistiken Pornhubs – eines der größten Pornoportale – gelernt: deutsche Frauen schauen am seltensten Pornos. Das kann eine Femporn-Aktivistin wie Petra Joy natürlich nicht auf sich sitzen lassen und präsentiert ihren neuen Porno „Come Together“ – von Frauen für Frauen (und natürlich auch Männer).
Vögel zwitschern, Blätter und Blumen wiegen sanft im Wind – eine Frau, nackt bis auf ein paar Stiefel, schlendert verträumt im sanften Sonnenschein durch einen Wald. Immer wieder berührt sie etwas – spürt die Natur, lässt Grashalme durch ihre Finger gleiten. Pflückt Blumen, riecht an ihnen, streicht sie über ihren Körper. Eine Feder, eine schöne Lichtung mit einer Wiese, durchsetzt von lila Punkten – die Frau legt sich auf den grünen Teppich und beginnt sich selbst zu streicheln. Bezieht die Natur um sich herum mit in ihr Liebesspiel ein, nimmt sie mit allen Sinnen wahr. Der Wind rauscht und die Frau stöhnt lustvoll im Rausch ihres Orgasmus.
Schon nach diesen ersten zehn Minuten ist klar, wir befinden uns mitten in einem Petra Joy Porno. „Come Together“ heißt ihr neuestes Werk und ist ein durch und durch feministischer Erotikfilm. Es stehen nicht Genitalien im Vordergrund, die im immer schneller werdenden Rhythmus ineinander klatschen, sondern die Menschen, die daran hängen. Bereits in der ersten Szene musste ich sofort an meine Frau denken – auch eine ihrer Fantasien drehen sich um Liebe auf einer Blumenwiese bei mildem Sonnenschein.
Der Mann muss kochen
Auch die zweite Szene führt stringent das Thema „Frauenporno“ weiter. Das zeigt sich schon im Setting – Frau und Mann stehen abseits des sonst üblichen Rollenbildes zueinander. Der Mann kocht, die Frau kommt nach Hause, setzt sich an dem Tisch und arbeitet erstmal weiter. Es bedarf der Initiative des Mannes, damit sie sich doch zurück lehnt, die toughe Geschäftsfrau beiseite schiebt und sich der Lust hingibt. Es dauert nicht lange, bis die Sachen fliegen – begleitet von vielen leidenschaftlichen Küssen, intensiven Blicken und viel Lachen. Was hier gezeigt wird, ist nicht eine null acht fünfzehn Standard Pornoszene á la „ficken – lecken – blasen“, sondern es wird versucht, das tatsächliche leidenschaftliche Liebesspiel eines Paares einzufangen. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, dass es genau so ablaufen könnte. Immer wieder wird die Perspektive gewechselt – zwischen Aufnahmen der gesamten Szene und Nahaufnahmen der Gesichter, welche die Emotionen einfangen sollen. Nie liegt der Fokus der Kamera jedoch ausschließlich auf den Genitalien. Immer liegt der Schwerpunkt auf den Interaktionen des Paares – Leidenschaft und Sinnlichkeit. Die Chemie der Szene stimmt, die Musik leider nicht. Die erinnert eher an einen schlechten Erotikfilm, der nach 12 Uhr nachts im FreeTV kommt. Aber davon muss man sich ja nicht die Laune verderben lassen.
Eine Frau als Mann und ein Mann der einer Frau folgt
Die dritte Szene mit dem Namen „Gender Trouble“ macht ihren Namen alle. Ich hab eine Weile gebraucht, bis ich gecheckt habe, dass dort nicht zwei Männer zugange sind, sonder eine davon eine Frau ist. Allerdings äußerst akkurat und irgendwie auch etwas freaky zum Mann gestylt. Der zweite Protagonist ist ein ausgesprochen muskulöser Schwarzer mit blonder Perücke, Stilettos, Perlenkette und Spitzenslip. Es dauert gar nicht lange, da hat sie sich schon eine Strapon umgeschnallt und nachdem sowohl Gummischwanz als auch richtiger Schwanz ausgiebig unter zur Hilfenahme der Perlenkette liebkost wurde, gibt es Sex. Erst sie ihn, dann er sie und schließlich für sie ein Orgasmus unter Zuhilfenahme eines Vibrators. Wieder steht vor allem die Chemie im Vordergrund, wieder gibt es vor allem Aufnahmen von den Gesichtern, um die Reaktionen einzufangen. Ich habe zugegebener Maßen ein wenig Zeit gebraucht, mich in diese Szene hineinzufinden und habe es schlussendlich auch nicht so ganz geschafft. Es sind eben mitunter sehr spezielle Fantasien, welche Petra Joy filmisch umsetzt und die sind nicht immer jedermanns Sache. Jedoch machen diese die Authentizität ihres Wirkens aus.
In der letzten Szene wird der Rollentausch dann vollends vollzogen. Sie liegt nackt lasziv auf der Couch und schaut ihm zu, wie er sich langsam für sie auszieht. Danach muss er sich auf die Couch knien, damit sie ihn anal verwöhnen kann – erst mit dem Mund, dann mit einem Buttplug und schließlich führt sie sich einen Strapless Dildo ein, den er mit dem Mund verwöhnen darf. Die Frau dominiert mit einem „Ersatzschwanz“ den Mann. Auch als sie sich schließlich ihm widmet und langsam auf ihm nieder lässt, ihn auf sich zieht und er sie zum Schluss auch noch von hinten nimmt, hat sie doch immer die Kontrolle. Er darf nur das machen, was sie zulässt.
Im Gegensatz zu den anderen Szenen gibt es diesmal mehr Gesamtaufnahmen – was auch gut ist, denn so lässt sich dieser Prozess des Rollentausches und den Spaß, den die beiden dabei haben, viel besser beobachten.
Wer Menschen einfach nur beim Sex zuschauen will, der wird mit diesem Film sicher nicht glücklich werden. Wer daran teilhaben will, wie Menschen Begegnungen auf intimster Ebene haben, wer spüren will, wie die Leidenschaft dabei knistert, der ist mit Petra Joys neuem Porno gut beraten. Den Fim erhaltet ihr direkt bei www.petrajoy.com
Und hier noch der Trailer zum neuen Film Come together.
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