Die Sexsucht eines erfolgreichen New Yorker Yuppies, das ist das Thema des neuen Films „Shame“. Brandon ist Mitte Dreissig, durchtrainiert, gutaussehend und beruflich erfolgreich. Man könnte meinen, er müsste glücklich sein, doch der Schein trügt. Er onantiert auf der Herrentoilette im Büro, hat dort auf seinem Computer unzählige Pornobilder gespeichert, engagiert regelmässig Prositutierte oder reisst Frauen in Clubs auf.
Erscheint alles unter Kontrolle zu haben, doch dann taucht seine Schwester bei ihm auf und quartiert sich bei dem Junggesellen ein, der es gewohnt ist, alleine zu leben. Das bringt seine Gewohnheiten gehörig durcheinander.
Brandon kann sich nicht auf Nähe einlassen, seine längste Beziehung hat 4 Monate gedauert. Als seine Schwester dann da ist, muss er sich auf einmal mit einem Menschen auseinander setzen. Nur in Andeutungen erfährt man, dass die beiden wohl eine schwierige Kindheit hinter sich haben. Man kann dem Film vorwerfen, dass es zu wenig Hintergrundinformationen über die beiden Hauptfiguren gegeben werden, aber ich finde, gerade dadurch bekommt der Film eine Tiefe, weil er auf platte Ursachenforschung verzichtet.
Wer sich den Film anschauen möchte, muss sich auf ruhige und lange Szenen gefasst machen, die aber gerade durch diese Ruhe nachhaltig wirken. Es ist ein packender Film, der berührt und einen auch nach dem Film noch weiter beschäfigt.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) hat dem Film die Auszeichnung vergeben: „Drama, Prädikat besonders wertvoll“
Weitere Krititken zum Film gibt es hier:
Negativ www.filmstarts.de
Positiv www.critic.de