OMGyes – Besser masturbieren lernen

Masturbieren ist längst nicht mehr nur eine Männerdomäne, auch Frauen haben zunehmend die Lust an der Selbstliebe entdeckt. Das Tabu, dass Frauen so etwas doch nicht machen, ist vielleicht noch nicht ganz abgeschafft, aber zumindest schonmal aufgebrochen. Und jetzt gibt es dazu die ultimative Anleitung – von Frauen für Frauen, Männer und Paare.


Wie funktioniert das eigentlich mit der weiblichen Selbstbefriedigung? Da Männer bereits früh in ihrem Leben und ganz ohne Scham masturbieren, besitzen sie Frauen gegenüber einen gewaltigen Erfahrungsvorsprung. Davon abgesehen ist auch die Stimulierung des männlichen Gliedes signifikant simpler als die des weiblichen Geschlechtes.
Teilweise immer noch mit Scham behaftet beginnen Frauen oft erst spät und nur zögerlich sich selbst zu erforschen. Will frau mit Freundinnen über ihre Techniken und Vorlieben reden, muss sie schnell feststellen: die Kommunikation über Selbstbefriedigung ist nach wie vor gehemmt. Wie bereits gesagt, wird die Gesellschaft zwar zunehmend offener aber so wirklich ganz tabulos über die intimsten Details reden? Eher schwierig.
An dieser Stelle will OMGyes ansetzen und sowohl Frauen als auch Männer mit mehr Wissen zur Befriedigung der weiblichen Gelüste beglücken. Frauen erfahren, wie bei einer Plauderei mit einer guten Freundin, was andere Frauen mögen und wie sie sich selbst befriedigen. Männer dürfen als heimliche Voyeure Frauen zuschauen wie sie von ihren Vorlieben erzählen und das so erworbene Wissen dann selbst anwenden.

Die versteckte Lust der Frau

Die englischsprachige Seite OMGyes will in verschiedenen Lektionen aufzeigen, wie vielfältig und lustvoll die Möglichkeiten sind, die Vagina zu berühren.
Dazu arbeitet OMGyes mit neusten Forschungen und Umfragen, um herauszufinden, was Frauen am meisten Freude bereitet. In Kooperation mit der Indiana University und dem renommierten Kinsey Institute wurden 1000 Tiefeninterviews mit Frauen aus ganz Amerika sowie die Befragung von 1000 weiteren Frauen durchgeführt. Sie liefern die Grundlagen für das vermittelte Wissen.
Die Macher domgyes Cliter Seite sind der Meinung, dass die Lust der Frau lange genug in der Dunkelheit geschlummert hat und es Zeit ist, sie ans Licht zu holen. Bisher wurde nie wirklich wissenschaftlich untersucht, was und wie genau Frauen es mögen. Die bisherigen Untersuchungen beschränken sich OMGyes zufolge nur auf allgemeines Verhalten, wie zum Beispiel die Anzahl von Frauen die masturbieren oder wieviele ein Sexspielzeug dazu benutzen. Außerdem gilt es mit Mythen zu brechen, dass jede Frau problemlos und schnell durch Sex zum Orgasmus kommen kann. Das stimmt einfach nicht. Bei den meisten Frauen, und auch das wird wieder durch Umfragen belegt, stellt sich ein Orgasmus nur durch eine zusätzliche Stimulation der Klitoris ein.

Hinauszögern und Rhythmus halten

omgyes LektionenIn aktuell zehn Lektionen beleuchtet OMGyes die verschiedensten Techniken einen möglichst lustvollen Höhepunkt zu erreichen. Darunter sind unter anderem Edging – also das Herauszögern der Lust, die Bedeutung vom Rhythmus, multiple Orgasmen, indirekte Berührungen und noch andere Spielarten.

Die Lektionen sind grob alle nach dem gleichen Schema aufgebaut. Zu Beginn gibt es ein paar sehr persönliche Interviews mit Frauen zu sehen, die über die jeweilige Technik reden, was sie für sie bedeutet und was sie ihnen bringt. Ganz so, als würde eine gute Freundin bei einer gemütlichen abendlichen Runde über ihre Vorlieben plaudern. Sowieso zeichnet sich OMGyes durch wenig Text und viele Videos und Grafiken aus. Es lässt sich eben nicht so einfach in Worten erklären, wie genau eine Frau es mag, es muss vielmehr gezeigt werden.

Und das ist der Punkt, wo sich die Seite garantiert von jedem handelsüblichen Sexratgeber und von jeder Frauenzeitschriftplattform unterscheidet. Den einführenden Videos folgt nämlich die praktische Anleitung. Frauen, die vorher noch angezogen über ihre Vorlieben berichtet haben, sitzen oder liegen dann entblößt vor der Kamera und zeigen ganz konkret, was sie gemeint haben. Keine Tabus, keine obskuren, abstrakten Grafiken, sondern ganz einfach das weibliche Geschlecht in seiner vollen Schönheit. Sehr angenehm ist dabei, dass zu keinem Zeitpunkt ein Pornofeeling oder so etwas aufkommt. Dort sitzen Frauen ganz entspannt da und zeigen ganz praktisch, wie sie sich selbst am liebsten bei der Selbstbefriedigung berühren oder auch berührt werden wollen.

Bildschirmfoto 2016-02-06 um 15.21.43Beim Edging werden drei verschiedene Variationen vorgestellt – das Pausieren kurz vor dem Orgasmus mit anschließendem abklingen lassen der Lust und dann Neustart, die Ablenkung durch einen anderen starken Reiz kurz vor dem Orgasmus und das anhaltende Reizen, bei dem kurz vor dem Orgasmus einfach eine weniger intensive Berührung gemacht wird, die frau nicht ganz über den Höhepunkt bringt. Jede dieser Variationen wird von einer anderen, sympathischen Frau vorgestellt. Vor den Videos gibt es dazu immer einen kurzen Text zur Erklärung der Technik und eine Grafik zur Visualisierung des Verlaufs des Orgasmus‘. Am Ende gibt es dann nochmal hilfreiche Tipps und mögliche Probleme die einem begegnen können.

Als Special oben drauf gibt es dann noch die Möglichkeit selbst zu üben. Dazu bekommt man das überlebensgroße Bild einer Vagina der jeweiligen Frau auf den Bildschirm und darf mit der Maus oder besser per Touchscreen die Bewegungen der Technik nachvollziehen. Dabei vollzieht die jeweils dargestellte Vagina die Bewegung mit. Das ist ganz lustig, halte ich jedoch maximal für die Nutzung auf einem Touchscreen für Sinn bringend. Ansonsten ist es eine nette Spielerei aber mehr nicht.

Jede Frau empfindet anders

Staging Mag die eine Frau eine schnelle und direkte Stimulation der Klitoris, bevorzugt eine andere das langsame, sanfte Umkreisen der selben. Bei jeder Frau beginnt das Entdecken und Suchen von vorne, denn jede hat andere Punkte, die ihr Lust bereiten. Noch komplizierter wird es, wenn sich die Empfindungen einer jeden Frau von einen Tag auf den anderen ändern, ja sogar von einer Minute zur anderen. Bewegungen, die sie gerade noch auf den Weg zum Orgasmus geschickt haben, bewirken auf einmal genau das Gegenteil. Warum? Das weiß niemand. Es ist einfach so. Und darauf wird immer wieder hingewiesen. Es ist ein Spiel und es kann jedes Mal anders sein. Immer wieder muss aufs neue herausgefunden werden, was eben gerade Spaß macht und was nicht. Das klingt zwar anstrengend, aber wenn Mann und Frau sich darauf einlassen, kann es sehr viel Vergnügen bereiten, sich immer wieder auf diese lustvolle Entdeckungsreise zu begeben.

Das gibt es nicht auf OMGyes

Trotz der Vielfalt gibt es meines Erachtens nach noch einige Lücken bei OMGyes. Zum einen fehlt aktuell noch eine Lektion über Kommunikation. Denn es ist zwar schön und gut, wenn frau all die Techniken beherrscht aber wenn sie nicht weiß, wie sie das was sie mag an ihren Partner bzw. Partnerin kommunizieren soll, bringt sie das im gemeinschaftlichen Sexleben nicht wirklich weiter. Und wir wissen alle, wie schwierig es ist, über die sexuellen Wünsche zu reden. Jedoch ist wohl aktuell eine solche Lektion unter dem Namen Signaling im entstehen.
Was in meinem Augen auch wünschenswert gewesen wäre – eine Anatomielektion. Nach dem Motto – „Wusstest du schon, meine Klitoris ist mehr als nur das kleine Ding, das da so versteckt rausguckt …“. Was, hängt wie womit zusammen? Ähneln sich Vagina und Penis insgeheim nicht sehr? Hintergrund für das Fehlen, ist anscheinend, dass das Ganze nicht wie eine Anatomiestunde wirken sollte, sondern sich so anfühlen sollte, als würden Freunde einfach erzählen, was ihnen gefällt.
Des Weiteren liegt der Fokus ausschließlich auf dem äußeren Bereich der Vagina. Weder Penetration noch der restliche Körper werden in die Betrachtung mit einbezogen, was ich ein wenig Schade finde. Allerdings heißt es „OMGyes Season one“ – was darauf hindeutet, dass da in Zukunft noch mehr kommen wird. Und wir dürfen gespannt sein, welche Aspekte der weiblichen Lust dann behandelt werden. Raum für Erkenntnisse bietet diese mysteriöse Welt der Weiblichkeit allemal.
Interessant wären auch noch eine Kommentar- und Bewertungsfunktion, um zu sehen, was andere so für Vorlieben haben.

Bessere (Selbst-)Befriedigung durch OMGyes?

Kurz gesagt: Ja.
Auch wenn das ein oder andere Thema noch fehlt, kann man auf der Seite erleben wie offen und liebevoll über Befriedigung geredet wird – darüber, wie Frauen am liebsten berührt werden. Diese Direktheit, ohne dass sie dabei aufdringlich wirkt, macht wirklich Spaß. Es fühlt sich wirklich so an, als würden dort Frauen sitzen, die ganz natürlich über ihre Vagina und ihre Vorlieben erzählen. Unterschwellig klingt das Ganze dabei so: „Hey schaut her, ich fühl mich wirklich wohl dabei, mich selbst zu berühren und mir Lust zu bereiten. Ich erzähl dir gerne davon. Willst du es nicht selber auch einmal probieren?“

Was kostet OMGyes?

Ähnlich wie bei einem Buch wird einmalig 35€ gezahlt. Dafür erhält der oder die geneigte NutzerIn dauerhaft Zugriff auf aktuell elf, später dann zwölf Lektionen und alle weiteren Inhalte, die der Season one hinzugefügt werden. Sollte später eine Season two kommen, muss diese separat gekauft werden.
Hat man bezahlt, kann man sich einloggen und sich die Lektionen anschauen. Alles was gemacht wird, passiert im Browser. Es gibt kein herunterladen oder das Installieren von irgendwelchen Programmen oder Apps. So lassen sich die Lektionen jederzeit und überall anschauen.

Hier gehts zu OMGyes. Gemütlich machen, Glas Rotwein bereitstellen, anmelden und los geht´s.
Ergänzung: Die Webseite gibt es auch bald auf deutsch, sie wird gerade übersetzt…

                                  Bilder: Screenshots OMGyes.com

  1. Lieber Sascha, ein bisschen irritiert bin ich schon – wie kannst Du so selbstverständlich die Frage „Bessere (Selbst-)Befriedigung durch OMGyes?“ mit „Kurz gesagt: Ja.“ beantworten? Eigenversuche sind ja, zumindest was die Selbstbefriedigung angeht, schon mal ausgeschlossen!

    1. Da gebe ich dir natürlich recht, ich kann für die Expertise zur Selbstbefriedigung nicht aus meiner eigenen Erfahrung schöpfen. Meine Frau jedoch schon, und ich habe da einfach mal auf ihr Urteil vertraut. Aus Sicht des Mannes habe ich persönlich bei der Seite noch was mitgenommen, wie man noch mehr Freude bereiten kann. Deshalb die aus meiner Sicht selbstbewusste Antwort: Ja!
      Außerdem geht es neben der Technik ja auch darum, wie mit dem Thema umgegangen wird – offen und freundlich. So als wäre es das normalste auf der Welt, was es schließlich auch ist. Und wenn das erstmal verinnerlicht ist, Scham- und Schuldgefühle beiseite geschoben werden können, masturbiert es sich doch gleich viel ungenierter.

  2. Wow ich wusste nicht das es so was gibt, hört sich ja echt sinnvoll für einige Männer an, die nicht ganz zu wissen scheinen, was sie da „Unten“ bei einer Frau machen sollen (hab ich schon am eigenen Leib erfahren :-D :-D). Bevor ich nun aber 35 Euro ausgeben, würde ich doch gerne mal wissen, welche Erfahrungen und auch Männern Erfahrungen mit dem Programm gemacht haben. Ne Freundin hat mir empfehlen Berichte im Netz durchzulesen, ich vertrauen diesen aber nicht, die kommen mir oft unseriös vor. Ich verlasse mich da lieber auf echte Erfahrungsberichte. Wer kann mir helfen und sagen ob sich das Abo lohnt oder eher nicht. Wie lange dauert es denn, bis der Mann sich verbessert, und kann auch ich das Abo nutzen, um beispielsweise neue Tricks für meine Solo-Aktion zu lernen. Ich bin mal echt gespannt, welche Erfahrungen ihr mit mir teilen wollt, schon mal danke im Voraus :-)

    Mit freundlichen Grüßen Claudia

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