Buchrezension: Darum sollte man im Leben mit dem Dorn nach vorne streben

75 Autoren des 20. Jahrhunderts schreiben 164 erotische Gedichte. Unter ihnen so honorige Namen wie Brecht, Enzensberger, Kästner, Ringelnatz oder Wedekind. Auch einige meiner Lieblingsdichter dieses Genres sind vertreten: Brecht, Gernhardt, Krausser, Volks. Ausgewählt haben die Herausgeber sie „in erster Linie der Unterhaltung und dem lyrisch-erotischen Lustgewinn des Lesers“ wegen. „Auswahlkriterien waren neben dem persönlichen Geschmack die Originalität der erotischen Phantasie und/oder der Humor“.

Der Humor ist es in erster Linie, der diese Anthologie lesenswert macht: Ich teile die Auffassung des Herausgebers, dass erotische Lyrik „schnell langweilig und fad“ wird, wenn sie keinen Witz hat. Erotische Werke – ob ernst, pornographisch, dezent oder melancholisch – sind im Rudel und oder auf Dauer nur genießbar, wenn sie immer auch die komische und heitere Seite der Lust beleuchten.

Was mir nicht gefällt, ist die Aufmachung des Buchs, das Teil einer Trilogie erotischer Lyrikbände ist: Layout und Typographie wirken altbacken und irgendwie un-rund. Doch letztlich zählt der Inhalt: Das informative Vorwort und natürlich die Kunst, die sich über 166 Seiten erstreckt.

Fazit: Kaufen, lesen, genießen.

Bewertung:

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