Love Alien, jetzt auf DVD

Die Liebe ist ihm fremd, mit seinen 30 Jahren hatte Wolfram Huke noch nie eine Beziehung. Und auch keinen Sex. Deswegen bezeichnet er sich als Love Alien. Er ist Teil einer kleinen Minderheit, die sich auch“Absolute Beginner“ nennt. Diesen Menschen gelingt es entgegen dem gängigen Gesellschaftsideal einfach nicht, einem anderen Menschen so nahe zukommen, dass Liebe und Zärtlichkeiten entstehen können.

Wer denkt, solche Menschen seien einfach langweilig oder unkommunikativ, liegt bei Wolfram Huke auf jeden Fall falsch. Er arbeitet alsSchauspieler, Sprecher und Filmemacher, hat journalistische Erfahrungen und inseinem Zivildienst betreute er ehemalige KZ-Gefangene. Doch mit den Frauen funktioniert es einfach nicht: „Es gibt Menschen, die haben einGespür dafür, im richtigen Moment das Richtige zu sagen oder zu tun – ich habe dieses Bauchgefühl nicht. Ich weiß ab einem bestimmten Punkt nicht mehr, wie es weitergeht, und umgekehrt kann ich aber auch die Signale der Frau nicht deuten.“

Der Filmregiestudent Wolfram Huke wollte eigentlich einen Film über andere Love Aliens drehen. Um Ideen dafür zu sammeln, wobei man die anderen filmen könnte, filmte er sich selbst. Währenddessen, auch im Gespräch mit Freunden, wurde ihm klar: Es wird ein Selbstporträt. Denn so konnte er sich so offen zeigen, wie er es sich von seinen Protagonisten gewünscht hätte. Also sammelte er zwischen seinem 29. und 30. Geburtstag rund 150 Stunden Filmmaterial,das eine Cutterin dann größtenteils ohne ihn zusammenstellte, um eine objektive Perspektive umzusetzen.

In seinem Film sehen wir Wolfram bei vielen unterschiedlichen Alltagssituationen: bei der Erstellung eines Profils in einer Dating-Webseite, in seiner unaufgeräumten Wohnung, beim einsamen Onanieren, bei Gesprächen mit seiner Familie, bei Treffen mit zwei Frauen, aber auch bei einer Beziehungsberaterin und zwei Outfitberaterinnen. Der Film zeigt, wie es dem Love Alien Wolfram ergeht, im Alltag, auf Parties, auf Partnersuche. Und wie alle ihm helfen wollen, auf ganz unterschiedlichen Wegen. Doch es gibt kein Happy End, keine Lösungen oder Tipps, wie es vielleicht besser klappen könnte. Sondern einfach einen ehrlichen und ganz subjektiven Einblick in dieses Thema, jenseits von „Bauer sucht Frau“ oder ähnlichen Fernsehformaten.

Er hat sich mit seinem Film getraut, einmal ehrlich zu zeigen, wie es Menschen geht, die noch nie eine Beziehung hatten. Damit hat er vielen anderen den Raum geöffnet, offen darüber zu sprechen. Den meisten ist es so peinlich, dass sie kaum darüber sprechen, sondern sich allenfalls anonym im Internet austauschen.

Nach dem Erscheinen seines Filmes haben ihn viele gefragt,ob es denn jetzt geklappt hätte mit einer Freundin. Er hat geantwortet, dass er sich durch diesen Film in einer Weise mit sich selbst auseinander gesetzt hat,wie er es ohne ihn vermutlich nicht getan hätte. Er hat erkannt, dass er erst mal mit sich selbst ins Reine kommen muss, bevor das mit einer Beziehung funktionieren kann. Mittlerweile geht er Swing tanzen, einfach weil es ihm Spaß macht. Dass er da auch Frauen ganz einfach über das gemeinsame Interesse kennenlernt, ist für ihn dabei nur ein angenehmer Nebeneffekt.

Mehr Infos über Wolfram Huke, ein Selbstinterview und ein ausführlicher Pressespiegel sind zu finden auf www.love-alien.de

Erhältlich ab 13. Dezember, Preis: 15,90 Euro