Nachdem ich mich nun im Teil 1 und 2 vom „Duft der Leidenschaft“, den Beiträgen über Muskatellersalbei und Sandelholz, mit männlichen Düften, also Aromen mit Yang-Charakter, auseinandergesetzt habe, ist es an der Zeit den weiblichen Wohlgerüchen den Weg zu bahnen. Dazu möchte ich drei Pflanzen vorstellen.
Jasmin
Jasmin ergibt einen königlichen, einen zutiefst sinnlichen und verführerischen Duft. Das ätherische Öl dieses weißblühenden Klettergehölzes wird aus den Blüten gewonnen und vielfach in der Parfümerie, Aromaheilkunde und als Aromastoff, z.B. für Jasmintee oder Maraschinokirschen verwendet. Die opulente, betörende Blütennote verströmt Jasmin besonders in der Dunkelheit und zeichnet sich damit als wahre Königin der Nacht aus. Kaum ein Bukett paßt besser zur Liebe und Erotik.
Es erinnert an Honig, Blumen und schwere Süße. In der hohen Konzentration eines ätherischen Öls ist das Aroma zu stark, aber in Verdünnung entfaltet sich ein sinnlicher, erotisierender, euphorisierender und entspannender Duft, ein Wohlgeruch zum „Glücklichsein“. Nur wenige Öle können die Stimmung so tief greifend verändern. Die Jasminessenz beeinflußt im hohen Maße die emotionale Ebene, fließt durch die Ängste und besänftigt sie. Gleichzeitig wirkt diese Pflanze entkrampfend, hilft, das Selbstvertrauen (wieder)zufinden und die Dunkelheit zu überwinden. Gerade bei emotionalen Schwierigkeiten, die die Beziehung und Sexualität betreffen, ist sie eine Unterstützung und fördert eine optimistische Stimmung.
Wissenschaftlich nachgewiesen ist ihre Stimulation des Thalamus in unserem Gehirn, welches neurochemische Stoffe, Enzephaline, ausschüttet, die Gefühle des Wohlseins und der Euphorie bewirken und sogar die Schmerzunempfindlichkeit erhöhen. Jasmin als Parfüm getragen, wie das Naturparfüm „Jasmin“ von Florascent, das ich sehr gern benutze, gibt mir das Gefühl, die Frau zu sein, die ich bin, als stärke es meine Ausstrahlungskraft. Das ätherische Öl gehört zu den wertvollen Essenzen, sodaß unbedingt auf eine tadellose Qualität geachtet werden muß, z.B. das Jasmin Abs. von Primavera. Sie können es für aphrodisierende, edle Bäder und Massagen oder zum Mischen ihres persönlichen Liebesparfüms einsetzen. Es regt auf geheimnisvolle Art die Leidenschaft an und öffnet sowohl Frauen wie Männer für das verlockende Begehren. Jasmin erhöht die Chance, eine glückliche Liebe, Hingabe, Vertrauen und entspannte Körperlichkeit zu entwickeln, und wird somit insbesondere für Frauen zu einem nützlichen Aphrodisiakum. Zudem sagt man dem Duft nach, daß er die Gemüter besänftigt und die Intuition fördert.
Ylang Ylang
Auch Ylang Ylang gehört zu den weiblichen Düften, das ein starkes Yin verkörpert. Diese „Blume der Blumen“, wie der Name übersetzt heißt, zeigt sich ebenso optisch sinnlich-feminin mit ihren schönen, goldgelben Blüten und ihren samtigen Blütenblättern. Das ätherische Öl wird aus den Blüten gewonnen, die einen intensiven, süßen Geruch verströmen.
Der Duft von Ylang Ylang ist schwer, blumig, sinnlich, süß-exotisch, warm sowie betörend und findet seit eh und je Verwendung in der Parfümindustrie und Heilkunde. Er wirkt krampflösend, beruhigend, entspannend und noch dazu blutdrucksenkend. Die Nutzung des ätherischen Öls verstärkt ebenfalls die Ausstrahlung und begünstigt Temperament, Leidenschaft und Erotik. Ich habe sie vor meinem inneren Auge, diese exotische Lady, sprühend vor Feuer, eine Frau, die in ihren Bann zieht, Herren wie Damen.
Der Einfluß dieser Essenz auf uns geht u.a. auf Phytohormone und die Stimulation der Hirnanhangsdrüse zurück, was dafür sorgt, daß sich nicht nur Anspannung und innere Verkrampfung lösen können, sondern auch der Hormonhaushalt reguliert wird. Es ist ein wirkliches Aphrodisiakum, da es die Stimmung hebt, die Begeisterungsfähigkeit aktiviert sowie Freude, Sinnlichkeit, Euphorie, innere Sicherheit und Ruhe in die Liebe bringt. Ferner hilft diese stimulierende Pflanze Männern, Härte gegen sich selbst abzubauen, ihre weibliche Seite mehr einzubeziehen und Verständnis sowie Intuition in ihnen zu wecken. Selbst bei Bedrücktheit, Gefühlskälte und mangelndem Selbstvertrauen gleicht Ylang Ylang aus und ist außerdem hilfreich bei Frigidität und Impotenz. Diese Essenz wird verdünnt angewandt und entwickelt erst so sein wunderbares Potential. Hier ein Rezept für die Duftlampe von Krahl und Riepe aus ihrem Buch „Wonnestunden“. Für den „Schlafzimmerduft“ 1 Tropfen ätherisches Öl von Jasmin, 6 Tropfen Rose und 3 Tropfen Ylang Ylang und Wasser in die Duftlampe geben. Laut ihrer Aussage ist das ein kostbarer und besonderer Duft, der zu Kopf steigt und ebenso nach unten, dabei im Schlafzimmer eine erotische, weibliche und einladene Atomsphäre schafft.
Einen weiteren, femininen und betörenden Duft habe ich im Beitrag „Rose – Königin der Liebespflanzen“ beschrieben.
Patchouli
Als letzten Duft der Leidenschaft möchte ich mich dem Patchouli widmen. Was ist dran, an dem Lieblingsodeur der Hippies? Es ist ein minzeartiges Kraut mit Lippenblüten, das aus Indonesien stammt. Darüber hinaus wird es medizinisch, spirituell und als Rohstoff der Parfümindustrie in Indien, China, Japan, Malaysia und inzwischen gleichfalls bei uns verwendet. Traditionell war es in Liebesräucherungen enthalten. Das Aroma von Patchouli kann als erdig, exotisch, rauchig, balsamisch und sehr nachhaltig etikettiert werden, das nach einiger Zeit würzige und süße Töne entwickelt. Der Duft erdet, gleicht aus und regt die sexuelle Energie an. Sogar in der Medizin wird dem ätherischen Öl neben dem wundheilendem, nervenberuhigendem und kräftigendem auch ein aphrodisierender Effekt zugeschrieben. Patchouli können sie direkt als Kraut für Räucherungen oder als ätherisches Öl für Bäder, Massagen und Einreibungen zur Steigerung der unkeuschen Begierde in den Liebesdienst nehmen.
Egal in welcher Anwendung fördert es die Kreativität, weckt das Harmoniebedürfnis, wirkt kraftspendend, erotisch sinnlich und läßt Streß, Hektik sowie Umwelt vergessen. Als Räucherung soll Patchouli zusätzlich helfen, die eigenen engen Grenzen zu durchbrechen und Altes, Vergangenes loszulassen. Es unterstützt besonders ängstliche und unsichere Menschen. Da es eins macht mit allen Lebewesen und Frieden gibt, war es sicherlich so beliebt bei den Blumenkindern. Es läßt sich gut mit den anderen Düften der Leidenschaft kombinieren, wie Sandelholz, Benzoe, Rose, Jasmin, … oder kann mit aphrodisierenden Pflanzen geraucht oder geräuchert werden, z.B. ist es Bestandteil meiner Räuchermischung „Verführung“.
Viel Freude wünscht Ihre Kristin Peters