Seit der Mensch die Erde belebt, begleiten ihn Pflanzen: als Nahrung, Heilmittel, Rohstoff, zum Zwecke der Magie und für Rituale. Was gern vergessen wird, seit Anbeginn nutzte er sie auch zur Steigerung des Wohlbefindens, der Freude und Lust, somit zum Vergnügen. Bei unseren Vorfahren noch eingebunden in die Göttlichkeit allen Seins gingen die Auswirkungen der Pflanzen weit über ihre Inhaltsstoffe hinaus.
Das können wir heute nur schwerlich nachempfinden, zu sehr sind wir dem Großen und Ganzen entrückt, empfinden wir uns herausgefallen aus der natürlichen Gesamtheit und Göttlichkeit, die allem innewohnt. Was von der Wirkung der Pflanzen übrigbleibt, ist noch immer so spannend, vergnüglich und hilfreich, dass es zu schade wäre, diese natürlichen Schätze ungenutzt zu lassen.
Aus diesem Grund möchte ich mit diesem und weiteren Beiträgen einige Pflanzen der Liebe, ihre Wirkungen und Anwendungen vorstellen. Manch Einsatz von Pflanzen im Dienste der Liebe erscheint für uns Heutige belustigend, eigenartig, vielleicht sogar abstoßend. Das eine oder andere davon ist sicherlich nachvollziehbar und, wie ich hoffe, dementsprechend anregend, dass es zukünftig gleichfalls Ihr Liebesleben bereichert.
Zunächst jedoch: Was sind Liebespflanzen?
Grundsätzlich und im engeren Sinne eignen sich die Pflanzen der Liebe zur Steigerung der Liebeslust. Sie verbessern darüber hinaus die Lebenskraft und vertiefen häufig die Hingabefähigkeit. Manche von ihnen tragen ebenso zur Steigerung der Fruchtbarkeit und zur Heilung von Störungen bei. Durch Liebespflanzen kann man mit einfachen und preiswerten Mitteln auf natürliche Weise Liebeslust und Sinnlichkeit erhöhen.
Diese Aphrodisiaka werden je nach Zubereitung als Tee, Trünke, Pillen, Spezereien oder Speisen eingenommen. Viele Kräutermischungen werden des Weiteren geräuchert oder geraucht, um die aphrodisische Wirkung optimal zu steuern und so nutzen zu können. Weltweit sind zahlreiche Rezepte bekannt, nach denen Salben oder Öle hergestellt und in die Sexualorgane einmassiert werden. Einige von ihnen werden auch rektal angewendet. Ja selbst Schnupfpulver und Klistiere gehören zu den Benutzungen von Liebespflanzen, da die Schleimhäute von Nase und Darm sehr gut Wirkstoffe von Pflanzen aufnehmen und dem Körper zuführen.
Pflanzen der Liebe wurden auf der ganzen Welt und in jeder Kultur genutzt. In der Antike wurden die Liebesmittel, zu denen neben den Pflanzen auch Tiere und Tierprodukte, Mineralien und Edelsteine gehören, der Göttin Aphrodite geweiht. Daher leitet sich der Name „Aphrodisiaka“ von der griechischen Göttin der Liebe, Schönheit und der sinnlichen Begierde ab, die dem Schaum des Meeres entstiegen ist. Diese Liebesmittel galten als Geschenke der Aphrodite an die Menschen, welche die erotischen Sinne und das Liebesleben anregen.
Es gibt keine scharfe Trennung zwischen einem potenzsteigernden und einem sexuell stimulierenden Mittel, da die Wirkungen einer Liebespflanze zudem auch beides beinhalten kann. Außerdem zählen für mich im weiteren Sinne Pflanzen dazu, die harmonische Begegnungen fördern, heilend in uns selbst und zwischen den Geschlechtern wirken und helfen, Ängste abzubauen, und damit sinnlicher Begierde und erotischer Lust den Weg bahnen.
Beim nächsten Mal lest ihr: Wie wirken Liebespflanzen?
Copyright Fotos: Kristin Peters