The MRI of Love

„Abschied ist alles, was wir von der Hölle wissen müssen.“

Diese verfluchte Liebe. Quell größter Freude und größtem Schmerz – stürzt sie uns oft nach einer Trennung in einen tiefen Abgrund. Doch, anstatt, dass die Liebe nach dem Ende einer Beziehung einfach verblasst, verfallen wir manchmal in eine regelrechte Besessenheit. Warum das so ist, erklärt uns Helen Fisher in diesem TED-Talk.

„Abschied ist alles, was wir von der Hölle wissen müssen.“ Dieses Zitat von Emiliy Dickinson bringt es ziemlich genau auf den Punkt, wie groß Trennungsschmerz sein kann. Er ist die Hölle. Tja, aber warum? Und warum tuen Menschen, die unter Liebesschmerz leiden, die verrücktesten Dinge?

Helen Fisher ist dieser Frage mit Hilfe eines MRT nachgegangen.

Als erstes hat sie Menschen in die Röhre geschoben, welche glücklich verliebt waren. Diese zeigten Aktivität im ventrale tegmentale Areal, welches zum sogenannten Reptilien Kern des Gehirns gehört und dem die Steuerung von Gefühlen, Motivation, Konzentration und Begierde zugeschrieben wird. So weit so gut und auch bekannt.

Als zweites hat sie die Hirne von Menschen analysiert, welche frisch eine Trennung hinter sich hatten. Und siehe da, es ist ebenfalls die VTA Region aktiv. Dazu auch noch die Gehirnregion Nuccleus Accumbens, welche für die Berechnung von Gewinn und Verlust genutzt wird und auch aktiviert wird, wenn wir hohe Risiken eingehen wollen. Zusätzlich ist auch noch der Bereich aktiv, welcher mit tiefer Verbundenheit und Beziehung assoziiert wird.

Helen Fisher resümiert:

Jemand, der Verlassen wurde, besitzt ein Gefühl tiefer Verbindung zu der geliebten Person, während gleichzeitig das Belohnungssystem auf Maximum arbeitet, derjenige oder diejenige voller Energie hochkonzentriert ist und ebenfalls bereit ist, viel zu riskieren, um den verlorenen Partner oder die Partnerin wieder zurückzugewinnen.

Liebesschmerz und Liebe sind wie eine Sucht

Eine explosive Mischung, bei der man sich wahrlich nicht wundern braucht, warum der Eine oder Andere die verrücktesten Sachen macht, entweder, um die verlorene Liebe zurückzugewinnen oder sich von diesem Schmerz abzulenken.

Romantische Liebe ist wie eine Sucht. Oder besser – Liebe ist DIE Sucht schlechthin, die machtvollste Droge von allen, der sich kaum jemand entziehen kann. Fisher meint, bei ihr alle Charakteristiken einer Sucht zu erkennen: Eine Toleranzgrenze, die immer weiter sinkt. Der Rückzug, von ihr, wenn es vorbei ist, nur um kurz darauf wieder einen Rückfall zu erleiden.

Kurz gesagt, selbst bei aller Rationalität, sind wir ganz einfach machtlos gegen das, was uns nach einer Trennung übermannt – hilflos unseren Gefühlen und den chemischen Prozessen ausgeliefert, die da in unserem Gehirn ablaufen.

Verständnis zeigen bei Liebesschmerz

Ausgestattet mit diesem Wissen könnt ihr euren besten Freund oder beste Freundin vielleicht ein klein wenig besser verstehen, wenn sie sich an eurer Schulter mal wieder wegen einer verflossenen Liebe ausheulen und dabei die verrücktesten Fantasien spinnen.

Hier unten könnt ihr euch den ganzen TED-Talk von Helen Fisher anschauen. Er ist auf englisch aber mit deutschen Untertiteln, die bereits eingestellt sind.

 

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