Buchrezension: Sinnliche Zeilen über die Liebeskunst

Das ist ein Artikel über ein Buch über Bücher: Fünfzig Werke der erotischen Weltliteratur hat Barbara Sichtermann zusammengetragen – vom altehrwürdigen Hohelied der Liebe über Goethes Römische Elegien bis hin zu Pauline Reages Geschichte der O ist die bunte der Welt geschriebener Lust in vielen reizvollen Facetten vertreten.

Jedes Luststück bekommt von Sichtermann und ihrem Autorenkollegen Joachim Scholl ein eigenes Kapitel mit Inhaltsangabe und Zitaten sowie – und das macht das Buch besonders – eine belesene Einordnung in literaturhistorische, sexualgeschichtliche und moralphilosophische Zusammenhänge. Das tun die beiden ohne jeglichen intellektualistischen Dünkel und mit angenehm leichter Feder.

Am Ende jedes Kapitels gibt es eine rosarote Seite mit ergänzenden Informationen: Eine Biographie des jeweiligen Autors, weiterführende Empfehlungen (Primär- und Sekundärliteratur, Links,Tipps) und ein knackiges Statement für Nichtleser („Auf den Punkt gebracht“). Dazu gesellen sich zahlreiche Kästen mit kurzen Hinweisen und Wissensbröckchen sowie ein lesenswertes Vorwort und ein Glossar mit einschlägigen Begriffen.

Das Buch ersetzt nicht die Lektüre der 50 Bücher, die es bespricht. Doch denen, die mehr wissen wollen über das Genre, seine Autoren und das Umfeld, in denen sie lebten und schrieben, der findet in dem neuesten 50-Klassiker-Kompendium des Gerstenberg-Verlags 272 anregende Seiten.

Bewertung:

Bestellen bei Amazon: Erotische Literatur: Sinnliche Zeilen über die Liebeskunst