Der neue 50 Shades of Grey ist da – Warum ihr ihn als BDSM-Interessierte nicht anschauen solltet

Der zweite Teil von 50 Shades of Grey mit dem Namen „Gefährliche Liebe“ ist gestartet. Und wieder strömen Unmengen an willenlosen Frauen (und auch ein paar Männer) in die Kinos, um Christian Grey und Anastasia Steel beim gegenseitigen Anschmachten anzuhimmeln. Doch, was dort gezeigt wird, hat wenig mit wirklichem BDSM zu tun – stellt die Praktiken bisweilen sogar gefährlich falsch dar. Wir sagen euch, was ihr stattdessen machen solltet, wenn euch das Thema BDSM interessiert.

Ich habe die Bücher nicht gelesen. Dafür habe ich jedoch das Hörbuch gehört. Natürlich kann man sich über die schriftstellerische Wertigkeit dieses Werkes streiten, aber es erfüllt zum anturnen voll und ganz seinen Zweck. Wenn man es ingorieren kann, dass die Sprecherin in einer Tour „Baby“ sagt. Das wirkt auf Dauer eher abturnend und schickt einem irgendwann jedesmal einen Schauer über den Rücken. Aber insgesamt kann ich den Hype um das Buch durchaus verstehen.

Den ersten Film haben ich zusammen mit meiner Frau gesehen. Nicht im Kino, sondern zu Hause auf der Couch mit einem Glas Wein in der Hand und in Erwartung eines feucht-fröhlichen Abends. Zu sagen, dass unsere Erwartungen enttäuscht wurden, wäre maßlos untertrieben. Der Film ist ungefähr so anregend wie ein Sack Kartoffeln. Und der erregt immerhin noch den ein oder anderen Food-Fetischisten. Da ist keine sexuelle Spannung, keine wirkliche Leidenschaft – da entwickelt sich nicht wirklich irgendetwas. Und das liegt nicht daran, dass es zu wenig nacktheit gab. Wir hatten im Anschluss noch eine Folge Game of Thrones gesehen und dort wurde in einer 10-Sekunden-Sex-Szene mehr rübergebracht als im gesamten Shades of Grey Film.

Aber ganz unabhängig von der filmerischen Qualität hat der Film jede Menge Kritik aus der BDSM-Szene einstecken müssen. Und das zu recht. Im nachfolgenden Video erzählt euch eine erfhrene BDSMlerin, warum 50 Shades of Grey nichts mit dem wirklichen Sadomaso zu tun hat.

 

50 Shades of Grey mag zwar von der Geschichte her als Romanze taugen – der Film macht aber so ziemlich alles falsch, was einvernehmlichen BDSM-Verkehr betrifft. Ich will euch damit natürlich nicht den Spaß an diesem seichten Herz-Schmerz-Erotik-Film nehmen – dafür taugt er allemal. Ich will euch nur davor warnen, euch ein Beispiel an den gezeigten BDSM-Praktiken zu nehmen!
Auch der zweite Teil dürfte sich da nur unwesentlich unterscheiden.
Zum reinschnuppern ist da schon interessanter, was der Bayrische Rundfunk mit der Sendung „Die Frage“ produziert hat. In der Reportagereihe „Die Frage“, welche sich vor allem auch an junge Menschen richtet, besucht der Reporter Michael einen BDSM-Stammtisch in München. Naiv-sympathisch lässt er sich dort von einer Teilnehmerin erklären, worum es beim Bondage geht und lässt sich auch gleich mal fesseln.

 

Was wir hier auf Erosa schon über BDSM veröffentlicht haben, findet ihr übrigens hier.

 

 

So ganz sauber ist das Ganze allerdings auch nicht. Versäumt sie doch glatt, ihn vor Beginn des Fesselns über Gefahren zu informieren, z. B. was passiert wenn ein Seil zu fest sitzt. Holt sie aber noch nach …

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Mit einem BDSM – Workshop einsteigen

Der beste Weg in das BDSM-Leben ist ohnehin der Besuch eines Einsteigerworkshops. Die gibt es mittlerweile in jeder größeren Stadt. Dort lernt man nicht nur, wie gefesselt wird, sondern vor allem auch, welche Gefahren das Fesseln mit sich bringt. Wo sollten Seile langgeführt werden und wo nicht. Was kann passieren, wenn ein Seil an einer bestimmten Stelle zu lange, zu eng sitzt? Was sollten für Absprachen getroffen werden? Wie verhält man sich vor, während und nach einer Session? Eine gute Einführung dazu gibt es hier bei uns von Sascha Hein.

Alternativ kann man sich auch in diversen Onlineforen und Stammtischgruppen einführen lassen. Bei Amorelie findet ihr außerdem eine schöne Aufstellung, wie ihr wo jemanden für das Spiel mit dem lustvollem Schmerz findet. Egal ob als Anfänger oder erfahrenener BDSMLerIn.

 

Fesselsets für den sanften Einstieg

Für den ganz sanften Einstieg gibt es auch schöne (Soft)Bondage-Sets, z. B. von Amorelie oder Lelo. Damit lassen sich auch ein paar schöne fesselnde Stunden verbringen.

 

 

 

Photo credit: Sandra Lucario via VisualHunt.com / CC BY-NC-SA