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Hanf – Das Kraut himmlischer Wonne

Hanf oder Cannabis hat noch viele weitere poetische und doch treffende Namen, wie „Die Blume der Verzückung“ oder „Heiliges Kraut der Ekstase“, die Verehrung und Wertschätzung zum Ausdruck bringen. Der Hanf wird als Faser- und Nahrungslieferant sowie als Quelle für Haschisch und Marijuana angebaut. Er ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit, wurde schon vor mehr als 9000 Jahren kultiviert sowie als Nutz-, Nahrungs- Heil-, Rausch- und Liebespflanze benutzt. Heute wächst das unverwüstliche Kraut fast überall: in den USA, Mexiko, Zentralamerika, Südamerika, Marokko, in anderen afrikanischen Staaten und Asien, wobei sein Ursprung in den zentralasiatischen Steppen Kasachstans und Usbekistans liegt.

Seit über 6000 Jahren wurde der Hanf als Heilmittel genutzt. In den verschiedenen Kulturen und Heilsystemen wurde er bei weit über hundert Indikationen angewendet, daneben bei Geschlechtskrankheiten, Impotenz, Frigidität und als Frauenheilpflanze. Selbst Hildegard von Bingen lobte ihn und setzte ihn heilend ein. In medizinischen Schriften Indiens wurde er als das beste Aphrodisiakum überhaupt geführt. Hanf, in Indien Bhang, ist dem Hindu-Gott Shiva heilig. Shiva und seine Gemahlin Parvati sind die Götter der tantrischen Erotik, der Liebeskunst und der Aphrodisiaka. Im Tantra ist der Hanf eine weibliche Pflanze, die die weiblichen Energien in Mann und Frau, in Gott und Göttin erweckt. Der göttliche Trank Ambrosia besteht aus Hanfblättern bzw. weiblichen Hanfblüten sowie schwarzem Pfeffer und wird in einem speziellen Ritual zum heiligen Trank.

In vielen Kulturen und Mythologien gilt Cannabis als Geschenk der Götter an die Menschen, um u.a. ihr Bewußtsein für das Göttliche empfänglich zu machen und die sexuelle Begierde zu behalten. Des weiteren ist Hanf eine der wichtigsten Schamanenpflanzen und mit Erotik, Askese und Heilung verbunden. Sogar bei unseren Vorfahren spielte diese Liebespflanze eine wichtige Rolle. Sie war der germanischen Liebesgöttin Freya heilig, weil die weiblichen Blüten ein ausgezeichnetes Aphrodisiakum sind. Verschiedene Formen von Liebeszauber verlangten den Besuch blühender Hanffelder. Dabei kam es häufig zu aphrodisierenden Rauschzuständen. In Europa erfreute sich der Hanfgenuß im Mittelalter und darüber hinaus großer Beliebtheit und die den Geschlechtstrieb fördernde Wirkung war allgemein bekannt.

Sowohl Haschisch als auch Marihuana gelten als beste Liebesmittel der Welt und werden überall zur Bereicherung des erotischen Erlebens geraucht oder in bestimmter Zubereitung eingenommen. Cannabis erzeugt einen euphorischen Zustand sowie freudige Erregung, verstärkt das assoziative Denken, stimuliert die Phantasie, gleichfalls die erotische Imagination, schärft die Wahrnehmung, steigert die religiöse oder spirituelle Andacht und führt zu ausgelassener Heiterkeit. Marihuana oder Haschisch intensiviert die erotischen und sexuellen Empfindungen. Diese Liebespflanze kann neue sexuelle Erfahrungen bewirken und Bekanntes versüßen. Außerdem zögert Hanf den Samenerguß hinaus. Selbst in wissenschaftlichen Untersuchungen wurden die Effekte dieser weltweit verehrten und vielfach besungenen Liebespflanze von erotischer Lust und Befriedigung, von emotionaler Nähe und Vertrautheit sowie aphrodisischen Eigenschaften bestätigt.

Leider wirkt auch diese Pflanze nicht immer sexuell stimulierend. Wie so oft im Leben gibt es keine hundertprozentige Verlässlichkeit. Zugleich bleibt es von individuellen Vorlieben, den Umständen und der persönlichen Verfassung abhängig.

Wenn Hanf ein Liebesvergnügen sein soll, steht der Dauerkonsum im Weg. Der Hanf verliert seine Wirkung. Zudem sind viele Kiffer tabakabhängig. Alle Pflanzen, die den Menschen Vergnügen und Bewusstseinserweiterung schenken, sind mit großem Respekt und tiefer Dankbarkeit zu verwenden.

Zur Anregung der erotischen Empfänglichkeit lässt sich Haschisch und Marihuana in unterschiedlichsten Getränken, Speisen, Süßigkeiten, Gebäck und Räucherungen verwenden. Es gibt unzählige Rezepte mit Hanf als Liebespflanze, manche Jahrtausende alt. Am beliebtesten ist das Rauchen. Marihuana ist das weltweit meist gerauchte Aphrodisiakum. Es kann pur oder mit verschiedenen Kräutern konsumiert werden. Um die aphrodisische Wirkung zu erhöhen, kombinieren Sie es am besten mit weiteren Liebespflanzen, wie Damiana, Rosenblüten, Patchouli, Wermut (Nicht bei Schwangeren verwenden!), Muskatellersalbei oder Nachtschattengewächsen. Auch Nutz- oder Faserhanf kann eingesetzt werden. Wer das Rauchen nicht gewöhnt ist, kann sehr gut zum Räuchern greifen. Sollten Sie das Räuchern nicht kennen, seien Sie herzlich auf meine Seminare zur Einführung in die alte Tradition des Räucherns hingewiesen. Beim Rauchen und Räuchern können zusätzlich die getrockneten Pflanzen mit erotisierenden ätherischen Ölen parfümiert werden. Dazu eignen sich Zimt, Nelke, Sandelholz, Benzoe, Vetiver, Jasmin, Moschus, Yang-Yang und viele mehr. Nutzen Sie nur echte, natürliche, ätherische Öle, z.B. von Primavera. Auf keinen Fall ist Haschisch oder Marihuana Tabak zu zusetzen, da seine Wirkung zu jener des Cannabis gegensätzlich verläuft.

Kristin Peters

Beim nächsten Mal: Das etwas absonderliche Vergnügen