Wem Berlin zu weit ist, um zum Pornfilmfestival zu fahren, oder wer sich lieber intellektuell mit dem Thema Porno beschäftigen möchte, kann in Köln zu einer Konferenz gehen: „Konferenz zum Thema „Pornografisierung von Gesellschaft?!“ ebenfalls vom 28.-30. Oktober 2010.
Die Ankündigung liest sich folgendermaßen:
Pornografische Anleihen und Bezüge finden wir im Kino, Fernsehen, Musikvideo, Internet und in den Printmedien. Gesellschaftliche Themen, Alltags- und Lebensfragen werden offenbar zunehmend über freizügige Körperdarstellungen und eine sexualisierte Sprache verhandelt. Problematisiert wird, dass die Medien zumeist stereotypen Fiktionen von Geschlecht folgen und frauenfeindliche, rassistische und homophobe Bilder und Texte produzieren.
Diese Bilder sind über das Internet deutlich leichter und über anonyme Wege verfügbar. Verunsicherung herrscht darüber, welche Wirkungen diese Bilder auf Mädchen und Jungen haben, die Informationen und erste Antworten auf intime Wünsche und Fragen suchen, aber auch Grenzen und Normierungen austesten. Es deutet sich eine Kluft zwischen der Alltags-und Lebenswelt von Jugendlichen und dem Jugendmedienschutz an. Jugendliche orientieren sich nicht zuletzt an Erwachsenen, die in ihrem Umgang mit Pornografie neue Maßstäbe setzen. Sie stellen die Grenzen zwischen der Hard- und Softcore- Pornografie, zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen sowie kommerziellem und nicht-kommerziellem Material immer stärker in Frage. Parallel dazu werden Gegendiskurse eröffnet sowie andere Ästhetiken und Bilder von Sexualität in Umlauf gebracht, um duale Geschlechtergrenzen zu überschreiten.
Auf der Konferenz wird das Phänomen „Pornografisierung von Gesellschaft“ in seinenv ielfältigen Facetten beleuchtet und diskutiert, in Hinblick auf seine Bedeutung für Jugendliche, Erwachsene und die Kommunikationskultur.
Mehr Infos zum Programm gibt es hier.
Besuch der Konferenz nur mit Anmeldung möglich. (siehe Website)