Reeperbahn

Bundesweite Aktionswoche zum Internationalen Hurentag 2024

Am 02. Juni startet die bundesweite Aktionswoche zum Internationalen Hurentag, organisiert vom Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen. Unter dem Motto „Redet mit statt über uns!“ wird die Woche genutzt, um die Gesellschaft näher an die Realität der Sexarbeit heranzuführen. Bis zum 07. Juni bieten zahlreiche Veranstaltungen in ganz Deutschland die Gelegenheit, Berührungsängste abzubauen und authentische Einblicke in die Branche zu gewinnen.

Vielfältige Veranstaltungen in ganz Deutschland

Während der Aktionswoche finden vielfältige Veranstaltungen sowohl online als auch offline statt. Besondere Highlights sind die Kiezführungen in Hamburg St. Pauli, der Berliner Kurfürstenstraße, dem Frankfurter Bahnhofsviertel und Nürnberg. Diese Führungen bieten den Teilnehmenden einen direkten Blick hinter die Kulissen und ermöglichen Begegnungen mit Sexarbeitenden vor Ort.

Zusätzlich werden zum Hurentag auch Besichtigungen von Bordellen, Massagesalons und Dominastudios angeboten. Diese exklusiven Einblicke zeigen die Arbeitsplätze und Bedingungen, unter denen Sexarbeit stattfindet, und helfen dabei, Vorurteile abzubauen.

Diskussionsrunden und Online-Angebote

Ein weiterer Schwerpunkt der Aktionswoche liegt auf Diskussionsveranstaltungen und Lesungen, bei denen Sexarbeitende und Expert*innen Fragen beantworten und ihre Perspektiven teilen. Besonders erwähnenswert ist der Online-Vortrag über die Loverboy-Methode sowie das tägliche „Ask a Sexworker“-Format, bei dem Interessierte in direkten Austausch mit Sexarbeitenden treten können.

Diese Veranstaltungen zielen darauf ab, der oft einseitigen und emotional geführten Diskussion um das Thema Sexarbeit differenzierte und authentische Bilder entgegenzusetzen. Auch die Politik ist eingeladen, an diesen Events teilzunehmen, um fundierte Entscheidungen im Bereich der Prostitution treffen zu können.

Hurentag 2024

Überblick über die geplanten Veranstaltungen zum Hurentag

Online-Veranstaltungen

  • Ask a Sexworker: Täglich vom 02. bis 07. Juni, 19:00 – 20:30 Uhr.
  • Vortrag über die Loverboy-Methode: 04. Juni, 17:00 – 18:30 Uhr.
  • Geschichte der Prostitution in Deutschland: 06. Juni, 17:00 – 18:30 Uhr.

Baden-Württemberg

  • Freiburg: Infoabend „Huren in Bewegung“ am 04. Juni, 18:00 Uhr.

Bayern

  • München: Tag der offenen Tür im BDSM Studio Elegance am 02. Juni, 13:00 – 17:00 Uhr.
  • Nürnberg: Lesung „Sexarbeit“ am 02. Juni, 19:30 Uhr.
  • Regensburg: Tag der offenen Tür im Tantrastudio am 02. Juni, 10:00 – 12:00 Uhr.
  • Nürnberg: Stadtführung zum Thema Sexarbeit am 06. Juni, 18:00 Uhr.

Berlin

  • Ausstellung „With Legs Wide Open“: 26. März – 28. August, täglich 12:00 – 18:00 Uhr.
  • Bordellführung im Candyshop: 04. Juni, 17:00 – 19:00 Uhr.
  • Führung über den Straßenstrich des Kurfürstenkiez: 05. Juni, 11:00 – 12:30 Uhr.
  • Stadtführung: Berlins Geschichte der Sexualität: 07. Juni, 16:00 – 19:30 Uhr.

Brandenburg

  • Tagung über Sexarbeit: 05. Juni, 10:00 – 16:30 Uhr.

Hamburg

  • Führung im BDSM-Studio MISTRESS EMPIRE: 03. Juni, 20:00 – 22:00 Uhr.
  • Stadtteilrundgang St. Pauli: 06. Juni, 17:00 – 20:00 Uhr.

Hessen

  • Frankfurt am Main: Filmabend „Ladies of the Wood“ am 02. Juni, 19:00 Uhr.
  • Frankfurt am Main: Bordellführung am 05. Juni, 18:00 – 21:30 Uhr.
  • Frankfurt am Main: „Ask a Sexworker“ am 06. Juni, 19:00 Uhr.

Niedersachsen

  • Hannover: Tag der offenen Tür im Dominastudio „Institut IMS“ am 02. Juni, 12:00 – 16:00 Uhr.

Nordrhein-Westfalen

  • Dortmund: Fotoausstellung und Podiumsgespräch am 02. Juni, 17:00 Uhr.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und Anmeldungen finden Sie auf der Webseite des Berufsverbandes: Zur Übersicht.

Einschätzung der aktuellen Situation und persönliche Meinung

Einschätzung der aktuellen Situation

Die aktuelle Situation der Sexarbeit in Deutschland ist durch eine starke Polarisierung geprägt. Während einerseits Fortschritte in der Akzeptanz und Regulierung der Branche erzielt wurden, bleibt sie andererseits oft stigmatisiert und missverstanden. Der gesellschaftliche Diskurs ist häufig von Vorurteilen und emotional aufgeladenen Debatten geprägt, die selten die Realität der Sexarbeitenden widerspiegeln. Die Aktionswoche zum Internationalen Hurentag bietet daher eine wichtige Plattform, um sachliche Informationen zu vermitteln und die öffentliche Wahrnehmung zu ändern.

Persönliche Meinung

In meiner persönlichen Meinung ist die Initiative des Berufsverbandes für erotische und sexuelle Dienstleistungen ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung. Es ist entscheidend, dass Sexarbeitende eine Stimme bekommen und die Möglichkeit haben, ihre Realität und Herausforderungen darzustellen. Die breite Palette an Veranstaltungen – von Kiezführungen über Diskussionsrunden bis hin zu Online-Sessions – ermöglicht es der Öffentlichkeit, sich umfassend und differenziert zu informieren. Solche Initiativen fördern nicht nur das Verständnis, sondern auch den Respekt für Sexarbeitende und tragen zur Entstigmatisierung der Branche bei. Es ist zu hoffen, dass viele Menschen diese Gelegenheit nutzen, um sich ein eigenes, fundiertes Bild zu machen und die oft einseitige Diskussion zu bereichern.