Rezension: Jungsheft und Giddyheft

Auf den Tag sechs Jahre sind Elke Kuhlen und Nicole Rüdiger mit ihren „Pornos für Mädchen“ und „für Jungs“ am Start und haben sich als Präsent einen Relaunch gegönnt. Auch nach der grafischen Erneuerung bleiben die beiden Kölner Freundinnen ihren Markenzeichen treu: Unverblümt und direkt, Models die keine sind, Indie statt Mainstream.

Ich mag die Hefte. Nicht weil mich die Fotostrecken anmachen (sind einfach nicht mein Ding), sondern weil ich es mag, wenn sich Menschen anders mit Sex auseinandersetzen als es die gemeine Kiosk-Kost tut. Mir gefällt es, wie im besten Sinne un-ver-schämt die Macherinnen ihren eigenen Blick und ihre eigene Sprache für ihre Lüsternheiten finden und pflegen.

In meinen Coachings habe ich esv orwiegend mit der Generation zu tun, deren Mütter als 68er nieder gekommen sind- also mit Klienten, die der eigentlichen Jungsheft-Giddyheft-Zielgruppe längst entwachsen sind. Und da spüre ich, wie schwer es vielen Frauen und vor allem Männern immer noch fällt, entspannt über ihre Sexualität zu sprechen und alles was damit zu tun hat.

Umso mehr freue ich mich zusehen, wie einfach es offenbar sein kann, über Sex zu reden, sich nackt zu zeigen, offen Spaß an Abgedrehtem zu haben. Meine Generation ist sexuel llockerer und befreiter als die unserer Eltern. Und die Glückshefte-Generation ist entspannter als wir und hat dafür auch eine Sprache.

Herzlichen Glückwunsch zum 6. Geburtstag!

Siehe auch