Amy Schumer – No Rape!

Amy Schumer ist zur Zeit der aufsteigende Stern am amerikanischen Comedyhimmel. Nicht zuletzt, weil sie auch schwierige Themen anpackt und gnadenlos karikiert. In diesem Fall die amerikanische Footballer-Vergewaltigungs-Kultur.

Footballer sind Götter

So wie wir Deutschen unseren Fußball verehren, ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten verrückt nach American Football. So kommt es, dass die Helden dieses Sports schnell zu Unantastbaren werden, die meinen, sich alles erlauben zu können. Ganz besonders gilt das, wenn das Highschool-Football-Team der ganze Stolz einer Stadt ist. Ganz konkret geht es dabei um die kleine Industriestadt Steubenville mit ihrem Footbalteam Big Red. Gegen Ende des Schuljahres gibt es dort eine große Partynacht. Das Ergebnis einer solchen Nacht war, dass zwei der besten 16-jährigen (!) Footballspieler ein 16-jähriges betrunkenes Mädchen vergewaltigt haben. Sie wurde halb bewusstlos von Party zu Party geschleppt, Fotos und Videos gemacht und am Ende vergewaltigt. Erschreckend ist dabei nicht nur die Vergewaltigung an sich, sondern dass niemand etwas dagegen getan hat, obwohl es unzählige Zeugen gab. Schließlich sind das ja die Football Helden. Auch im Zuge der Aufklärung des Verbrechens, war es für die örtliche Polizei schwierig Zeugen zu finden, und wer doch aussagte, wurde zum Opfer von Bedrohungen. Nicht wenige, darunter auch die Coaches der Mannschaft, geben dem Mädchen selbst die Schuld an dem, was geschehen ist. Das Ganze lässt einen einfach nur mit einem ungläubigen Staunen und Entsetzen zurück – die New York Times bringt es an einer Stelle gut auf den Punkt: Wenn jemand dafür verhaftet werden könnte, kein „decent Human“ zu sein, wären an diesem Abend eine ganze Menge Menschen ins Gefängnis gewandert.

„Keine Vergewaltigungen erlaubt!“

Amy Schumacher greift dieses Thema in ihrem Comedy-Spot in Anlehnung an den Film Friday Night Lights auf. Ein neuer Football-Coach kommt in die Stadt und stellt als erstes eine neue Regel auf: „Vergewaltigungen sind nicht erlaubt!“ Die Entrüstung der Spieler ist groß und es wird begonnen zu feilschen, in welchen Fällen eine Vergewaltigung doch zu rechtfertigen wäre. „Was ist, wenn sie in einem ganz anderen Kontext Ja gesagt hat?“, „Was ist, wenn sie ein bisschen wie eine Prostituierte aussieht?“ Der Coach ist am Verzweifeln, seine Frau am Trinken. Zwei ältere Damen kommen an seinem Haus vorbei und spucken auf seinen Rasen, weil die „Jungs“ keinen Dampf mehr durch Vergewaltigung ablassen dürfen. Und sogar seine Frau bittet ihn nach nur wenigen Tagen darum, ob er das Verbot nicht ein wenig aufweichen könne. Und das, obwohl sie eine Tochter haben.
Man möchte über die Überspitzung der Situation herzlich lachen, würde man nicht ahnen, wie nah sich Amy Schumer an der Realität orientiert. Und auch die Abschlussrede des Coach hinterlässt einen etwas nachdenklich…

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