Buchrezension: Happy Sex

Der Kommunikationsexperte Friedemann Schulz von Thun demonstriert in seinen Büchern und Seminaren eindrücklich, wie leicht Kommunikation in die Binsen geht: Sag ich Hü, meint sie Hott und umgekehrt – das Ergebnis reicht vom kleinen Missverständnis bis zur veritablen Streiterei. Geschieht so etwas im heiklen Minengebiet des Sexuellen, gesellen sich gern noch Scham und Peinlichkeit hinzu: eine perfekte Mixtur für Provokatives Beziehungs-Coaching – oder für charmante Kurzgeschichten, wie sie der Schweizer Comic-Zeichner Philippe Chappuis in seinen beiden Happy-Sex-Büchern erzählt.

Chappuis, der sich wegen seiner Jugendliebe zu Led Zeppelin heute Zep nennt, verwandelt die emotionalen Katastrophen, die sich aus der Melange aus Geilheit, Verklemmung, sexuellen Fantasien und schlechterdings blöden Zufällen ergibt, in kurze Comic-Strips voller Witz und Humor. Komödie ist das Drama als Witz; Humor fußt auf Leid, Schwäche und Desaster: Was für Theater und Comedy gilt, gilt auch für die Kunst des Comic – und so würde ich viel darum geben, die Begebenheiten, von denen Zep erzählt, niemals selbst erleben zu müssen – und schmeiße mich doch in die Ecke vor Lachen, wenn er vom Leid eines jungen Mannes berichtet, der seinen frühzeitigen Samenerguss durch verkrampfte Affirmationen erfolgreich in den Griff bekommt, was dann tragischer Weise in den Spontanerguss beim Anblick eines Fahrrads mündet…

„HappySex“ ist Murphys Gesetz der Wollust: Witzig, charmant, schonungslos und voller Liebe für die beteiligten Akteure.

Bewertung:

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