Buchrezension: Intimzone

Eine Frauenärztin, die kompetent und unverkrampft über die Geheimnisse des weiblichen Körpers schreibt – eine tolle Idee.

Der Klappentext verspricht viel: da ist von mehr Spaß im Bett und selbstbestimmtem Glück die Rede. Wer will das nicht?

Erstmal vorweg: um Sex geht es relativ wenig. Das heißt, Informationen, wie frau nun wirklich zu besserem Sex kommt, sind dürftig. Dafür scheint die Sprache direkt aus mehreren (schlechten) Pornofilmen entnommen. Zum Thema Blasenentzündung kann man z.B. von geilen Schnittchen lesen, die sich verzweifelt ihre Muschi kraulen…. nunja, da stellt sich mir ernsthaft die Frage nach der Zielgruppe dieses Buches.

Frau Fangerau (ein Pseudonym – soweit zur Offenheit) ist Frauenärztin und so geht es hauptsächlich um diverse frauenspezifische Wehwechen und Krankheiten. Von der bereits erwähnten Blasenentzündung bis zu Gebärmutterhalskrebs, von Wechseljahrbeschwerden bis zur Mammographie ist alles vertreten. Ist es wirklich sinnvoll, wenn sich Frauen ohne zu hinterfragen von ihren mehrheitlich männlichen Gynäkologen die (nutzlose) Gebärmutter entfernen lassen? Sind psychosomatische Beschwerden nur Krankheiten, die niemand genau diagnostizieren kann oder spricht unser Körper mit uns?

Frauen zum selbstbestimmten Umgang mit ihrem Körper anzuhalten, sie dazu aufzufordern, sich freud- und lustvoll mit dem eigenen Unterleib zu beschäftigen – ein wichtiges und gutes Thema. Schade nur, dass die allzu flapsig ausgefallene Sprache und die teilweise sehr gewollt lustigen Formulierungen den Blick aufs Wesentliche verstellen.

Bewertung:

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