Wie guter Sex gelingen kann, wird in der Schule leider nicht gelernt. Wir erfahren dort etwas über Sexualorgane, Verhütung und Sexualkrankheiten, aber was guten Sex ausmacht und wie man das lernen kann, ist dort kein Thema. So stolpern die meisten mit der Methode „Versuch und Irrtum“ durch ihr Sexualleben, bis sie dann irgendwann anfangen, sich gezielt mit ihrer Sexualität auseinander zusetzen. Sie fragen Internetforen nach oder lesen eines der zahllosen Sex-Ratgeber, in der Hoffnung, etwas lernen zu können. Das funktioniert leider nicht immer gut, denn über menschliche bzw. körperliche Kommunikation lernt man immer noch am meisten, wenn man sich mit anderen Menschen darüber austauscht und von deren Wissen und Erfahrungen lernen kann.
Doch wem kann man sich da anvertrauen? In dem Buch von Yella Cremer gibt es Antworten auf diese Frage. Dort werden die nach Meinung der Autorin 50 besten Sex-Schulen vorgestellt.
Yella Cremer beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Sexualität. Sie führte in Essen ein Tantrastudio, hat sich selbst in unzähligen Seminaren und durch viele Bücher selbst weitergebildet und bietet jetzt selbst Workshops, Bücher und Coaching an.
Ihre Erfahrungen mit den unterschiedlichen Seminaren, Büchern und Videos hat sie jetzt in diesem Buch zusammengefasst. Auf ca. 160 Seiten beschreibt sie die unterschiedlichen Ansätze der jeweiligen Schulen. Die Schulen sind in verschiedenen Gruppen vorsortiert:
• Spirituell geprägte Schulen: Tantra, Tantramassage, Taoismus, Schamanismus
• humanistisch geprägte Schulen
• Pick-up/Verführungskünstler
• pornografisch orientiere Schulen mit erotischen Darstellungen
• BDSM, D/s, Bondage, Fesselkunst
Man erfährt jeweils auf ein bis zwei Seiten pro Sex-Schule: Was ist das besondere an dieser Schule, welche Bücher, Audios und Videos/Filme gibt es dazu?
Die einzelnen Angebote werden kurz vorgestellt und charakterisiert. Dabei finden auch kritische Töne ihren Platz, die jedoch niemals abwertend sind. Ich kenne einige der vorgestellten Lehrer/innen persönlich oder inhaltlich und kann den Beschreibungen der Autorin soweit zu 100% zustimmen.
Viele der aufgelisteten Lehrer und Lehrerinnen haben leider nur englischsprachige Webseiten. Das kann man bedauern, ändert aber nichts an der Realität, dass die deutschen „Lehrkräfte“ anscheinend immer noch in der Minderzahl sind. Doch häufig kann man deutsche Bücher zu den englischsprachigen Angeboten finden. Bei den im Buch angegebenen Links wird angegeben, ob sie deutsch- oder englischsprachig sind. Im Anhang des Buches finden sich dann auch noch Hinweise auf lohnenswerte Bücher.
Technisch sehr gut durchdacht wurde die Verlinkung von gedrucktem Buch zum Internet. Über einfach einzugebende Kurzlinks wird man direkt auf die entsprechenden Webseiten, Youtube-Kanäle oder Bücher weitergeleitet, ohne selbst lange danach recherchieren zu müssen.
Wer dieses Buch in den Händen hält, bekommt einen grundlegenden Einblick in die unterschiedlichen Möglichkeiten, sich sexuell weiterbilden zu können. Letztendlich muss dann nur jede/r selbst entscheiden, was ihn/sie am meisten anspricht. Das Lesen alleine reicht leider nicht aus. Denn wie bei allem, was man meisterlich ausführen möchte, gilt: Üben, üben, üben! Ich wünsche viel Spass damit!
Die 50 besten Sex-Schulen, Yella Cremer
ca. 160 Seiten
Als ebook in pdf-Form 18,99 €, als gebundenes Buch 24,80 €
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