Am Wochenende hatten wir mal wieder das Vergnügen, mit einem befreundeten Paar eine kleine Party zu besuchen. Nachdem der geplante Event leider abgesagt wurde, haben wir am Freitag mal die Kontakte spielen lassen und bekamen kurzfristig noch eine Einladung für eine private Party in einen Kölner Gewölbekeller.
So gegen neun, halb zehn wurde es dann auch voller und der öffentliche Spielbereich wurde von uns Vieren mehr oder weniger annektiert. Es wurde nett gespielt, gequatscht und auch die Zärtlichkeit kann nicht zu kurz.
Jetzt muss man aber dazu sagen, das wir vier neben den „einfach nur spielen“ noch ein Protokoll, also Verhaltensregeln haben. Ein Verstoß dagegen wird bestraft, und das hat dann nichts mehr zu tun mit langsam aufbauen, zum Fliegen bringen oder so. Eine Strafe kommt schnell, hart und direkt.
Eine solche Strafe hatte dann von einer Bekannten die Aussage „Ihr spielt aber auch ganz schön hart“ zur Folge. Ich muss gestehen, ich könnte mit dieser Aussage erst mal gar nichts anfangen. Das Miteinander war so wie bei uns immer, keiner von uns, weder auf der Top- noch auf der Bottomseite hatte das Gefühl, dass irgendetwas härter war als sonst. Im Gegenteil. Der Kuschelanteil war recht hoch und auch das Caning war nicht so ausgiebig wie sonst.
Bis ich mir dann mal Gedanken über diese Aussage machte und die Anderen beobachtete. Da bemerkte ich dann doch, dass anscheinend zwei Kategorien gibt.
Einige konsumieren Ihren SM in Häppchen. Hier mal ein Spanking, da dann mal 10 mit den Stock und ein bisschen Seile. Zwischendurch mal an die Theke oder ans Buffet und nach dem Häppchen Essen noch ein Häppchen Smalltalk mit den Freunden. Und dann zurück in die Playrooms.
Und dann die für die eine Session auch an Grenzen geht. Da gibt es kein Häppchen, da gibt es gleich die ganze Portion. Es wird getrieben von einem Adrenalinstoß zum nächsten, es wird gekrochen, geweint, mit den Füßen gestampft um den Schrei zu unterdrücken bis der Körper geflutet ist mit der eigenen Chemie. Dann das erlösende Zusammensacken, der gehauchte Dank, der Kuss auf die Schuhspitze oder die Hand.
Und dann die Ruhe nach dem Sturm.
Ich frage mich, was jetzt wirklich ‚härter‘ ist. Die einmalige, lange Session bei der alle Wissen, es endet im Crescendo oder das immer wiederkehrende Reizen und Abflauen.
Oder, um es in einen Satz zu fassen: Ist es härter, zwischendurch sanft zu sein?
Mit diesen Gedanken lasse ich euch nun los in einen neuen Monat.
Liebt euch!
Schlagt euch!
Lebt!
Sascha Hein
Foto: (C) erosa.de