Mona Wave – Ein „Komm-her“-Vibrator

Ich bin, wie viele Sexspielzeug-Enthusiastinnen, eine große Liebhaberin des G-Punkt-Vibrators Mona 2 von Lelo. Deshalb geriet ich Ende des letzten Jahres ganz aus dem Häuschen, als der schwedische Sexspielzeug-Hersteller ankündigte, den Mona (wie auch den Rabbit-Vibrator Ina ) mit einer Zusatzfunktion auf den Markt zu bringen: nämlich mit der neu entwickelten WaveMotion-Technologie, die den Kopf des Vibrators zum Nicken bringt, so dass er selbstständig die „Komm-her-Bewegung“ imitiert, die gern als G-Punkt-Grundtechnik empfohlen wird.

Nun ist ein Vibrator mit sich bewegendem G-Punkt-Stimulator nichts grundsätzlich Neues. So gibt es schon lange Rabbit-Vibratoren, deren rotierender Schaft den G-Punkt auf ähnliche Weise stimuliert, wie es der Mona Wave tut. Aber oft ist der Ausschlag der Rotation nicht sonderlich groß und man findet sie selten mit Vibration kombiniert. Ebenso selten sehen diese Dinge wirklich schön aus und außerdem bestehen sie oft aus gesundheitlich bedenklichen Materialien. Insofern im Mona Wave also Vibration und WaveMotion mit ansprechendem Design und körperfreundlichem Silikon kombiniert sind, füllt Lelo hier durchaus eine Lücke.

Hach! Und wer den Mona 2 liebt, müsse doch unter dem Mona Wave dahinschmelzen – so mein verzückter, feuchter Gedanke. Warum diese Hoffnung leider nicht ganz erfüllt wurde, möchte ich in folgendem Testbericht erläutern. Vorneweg ein kleiner Spoiler: Ich mag den Mona Wave sehr gern, aber würde mich, vor die Wahl gestellt, ohne zu zögern für den Mona 2 entscheiden.

Was ich am Mona Wave mag

mona wave steuerWie das meiste von Lelo ist der Mona Wave einfach wunderschön in seiner colanihaft anmutenden Schnittigkeit. Er ist wasserdicht, hat einen ausdauernden Akku, der sich unkompliziert laden lässt und verfügt über eine reisefreundliche Tastensperre. Das Silikon fühlt sich samtig an, der Vibrator liegt gut in der Hand und die Bedienung gestaltet sich einfach und bequem.
Äußerlich unterscheidet sich der Mona Wave kaum vom Mona 2 und verfügt über dieselbe Form mit den exakt gleichen Maßen: eine Länge von 20 cm, wovon 13 cm zum Einführen gedacht sind; der stromlinienförmige Kopf ist ca. 8 cm lang, sehr G-Punkt-freundlich angewinkelt und gewölbt und sein maximaler Durchmesser beträgt etwa 3,5 cm, wohingegen der kleinste Durchmesser am unteren Ende des Schaftes gerade mal 2.2 cm beträgt.
Und das liebe ich ja! Aus zweierlei Gründen: Zum einen setzt die Umfangsdifferenz am Scheideneingang beim Rein-Raus-Spiel einen zusätzlichen Dehnungs- und Entspannungsreiz. Zum anderen mag ich es sehr gern, wenn der Kopf eines Vibrators den G-Punkt stimuliert, während der Scheideneingang entspannt ist, so dass mich nichts von der süßen Empfindung ablenkt.

Letzteres ist beim Mona Wave auch besonders wichtig, denn die WaveMotion stimuliert längst nicht so stark wie ein eigenhändig bewegter, gut geformter G-Punkt-Dildo und man kann ihr kaum nachhelfen.
Dennoch ist der Mona Wave eine schöne Abwechslung für Frauen wie mich, die verhältnismäßig gut auf vaginale Stimulation ansprechen und es zu schätzen wissen, wenn der Weg zum Orgasmus etwas länger und verträumt ist. Na, und die gern auch mal bequem sind, denn der Mona Wave ist nach dem Mona 2 der einzige Vibrator, den ich gern freihändig benutze – für meine Hände finde ich derweil schon eine alternative Beschäftigung… dumdidum…
Dazu führe ich den Mona Wave ein, so dass er gut gegen den G-Punkt drückt, schalte ihn ein und neige ihn weit nach hinten. Dann klemme ich ihn zwischen den gestreckten Beinen ein. Und das war’s. Beim Mona 2 verfahre ich übrigens genauso, muss dann aber zusätzlich das Becken bewegen, um alternierenden Druck auf den G-Punkt zu bringen. Beim Mona Wave hingegen überlasse ich mich weitgehend passiv dem gleichmäßigen Druck gegen den G-Punkt, beschäftige mich derweil mit meiner Lieblingsmasturbationsphantasie und/oder meinen Nippeln und gerate in einen süßen, beinahe regressiven Taumel.

Dass die WaveMotion sich nicht von meinem Orgasmus beeindrucken lässt, finde ich toll. Der Mona Wave nickt einfach weiter als sei nichts und verlängert und intensiviert dadurch den Orgasmus. Auch wenn der Mona Wave von Anfang an sehr heimelig und anregend stimuliert, kann ich nicht immer ausschließlich mit ihm zum Ende kommen. Die Empfindlichkeit ist abhängig vom Zyklus, von meiner Stimmung und nicht zuletzt von der Durchblutung meiner Füße (kein Quatsch). Ich helfe dem Orgasmus deshalb gern mit einem kräftigen Klitorisvibrator auf die Sprünge, und manchmal ersetze ich den Mona Wave auch durch einen intensiver stimulierenden G-Punkt-Dildo oder -Vibrator.

Was ich am Mona Wave nicht mag

Das sind vor allem zwei Dinge:

1. Das Geräusch der WaveMotion ist für einen Luxus-Vibrator zu laut, roboterhaft sirrend und ich finde es, gelinde gesagt, absolut abtörnend. Hier empfehle ich Oropax oder eine wirklich dicke Decke.

2. Die Vibration finde ich enttäuschend.

mona wave winkelAber auch abgesehen davon finde ich den Mona Wave nur bedingt empfehlenswert. Denn der Ausschlag der WaveMotion beträgt keineswegs die auf der Packung angegebenen 30°, sondern mit gehörigem Wohlwollen höchstens 20°. Zudem wird sie etwas schwerfälliger und es ‚gnubscht‘ im Mona-Gelenk, wenn man den Druck gegen den G-Punkt erhöht. Man kann deshalb auch kaum etwas tun, um die Intensität der Stimulation zu steigern. Deshalb ist er m.E. nur für Frauen geeignet, die hier auch sanfte bis mittelstarke Stimulation zu schätzen wissen.

Außerdem gibt es die Wave-Motion nur in zwei Geschwindigkeiten, die man mit Fug und Recht als „langsam“ und „langsamer“ bezeichnen kann. Letztere kommt bei mir, wenn überhaupt, nur ganz am Anfang des Spiels zum Einsatz und ich halte sie eigentlich für verzichtbar. Ich habe die Frequenz beim Ina Wave gemessen und dort betrug sie 47 bzw. 57 Ausschläge pro Minute; bei meinem Mona Wave sind es sogar nur 43 bzw. 53 Waves pro Minute. Das ist nicht viel, und fingerte mich ein Liebhaber mit dieser Gemütlichkeit, käme bei mir die Frage auf, ob er tatsächlich „Komm-her“ meint, oder doch eher „Bleib wo du bist“.
Aber ein Sextoy ist nun mal kein Liebhaber und so sehe ich es dem Mona Wave nach, wünsche mir aber für eine überarbeitete Auflage, dass man die Frequenz von 50-70 (oder so) regeln kann. Darüber hinaus würde ich einen Ausschlag von tatsächlich 30° auch sehr begrüßen.

Und, wie bereits gesagt, hätte ich gern eine deutlich kräftigere Vibration. Der Mona Wave verfügt über 10 Programme, wovon eines Wave pur ist (53/min), eines eine Kombination aus wellenförmiger Vibration und 43er Geschwindigkeit, und dann gibt es noch 8 weitere Vibrationsprogramme, von denen 4 mit der 53er Geschwindigkeit kombiniert sind. Das Gerät verfügt über eine Memory-Funktion, so dass er beim nächsten Einschalten mit dem zuletzt verwendeten Programm einsetzt.
Die Qualität der Vibration ist auf unterer und auch noch auf mittlerer Intensität zwar sehr angenehm, rund und weich, aber insgesamt fühlt sie sich wesentlich leichter an als die des Mona 2 und ist auf höchster Intensität ein eher betäubendes Summen. Insgesamt bleibt sie auf meiner Klitoris noch unterhalb der Schwelle, an der Vibration beginnt, mir Spaß zu machen. Ein Orgasmus ist zwar nicht ausgeschlossen, macht aber längst nicht so viel her wie ein handgemachter.
Am G-Punkt finde ich die Vibration in mittlerer Intensität angenehm und sie stimuliert zusätzlich zur WaveMotion. Aber wer dem Mona 2 kennt, wird unweigerlich enttäuscht sein, und mir ist es absolut schleierhaft, warum Lelo hier keinen schwereren, kraftvolleren Vibrator verbaut hat. Denn mit dieser verhältnismäßig leichten Vibration erfüllt der Mona Wave keineswegs die Hoffnung auf ein Mona-2-Upgrade.

Fazit

Wenn es ein Mona von Lelo sein soll, muss man sich derzeit leider zwischen der WaveMotion des Mona Wave und der anständigen Vibration des Mona 2 entscheiden. Obgleich ich den Mona Wave mag, fiele mir die Wahl nicht schwer, und sie würde eindeutig zugunsten des Mona 2  ausfallen. Denn im Gegensatz zur Vibration bekomme ich die Wave-Motion auch noch allein hin – und zwar auch schneller als 53 x pro Minute und, wenn ich mag, mit mehr Druck als ich mit dem Mona Wave aufbringen kann.

Die Hoffnung auf einen schnellen, heftigen und geilen Orgasmus wird der Mona Wave wahrscheinlich nur für den überempfindlichen Prozentsatz der Frauenwelt erfüllen. Empfehlen würde ich den Mona Wave deshalb denjenigen, die schon alles haben (inklusive etwas zu viel Geld), die gern auch mal passiv sind, es langsam und sanft angehen lassen wollen und die ihren G-Punkt bereits so gut kennen, dass sie wissen, wie sie die mittelstarke Stimulation des Mona Wave gut für sich nutzen können.

Vielen Dank an Lelo, die mir den Mona Wave für einen ehrlichen und fairen Testbericht überlassen haben.

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