Wer sich von den Theorien der Quodoushka hat mitnehmen lassen, der wird auch vom praktischen Teil des Buches „The Sexual Practices of Quodoushka“ nicht enttäuscht werden. Zwar gibt es auch für Anatomie, erogene Zonen und die verschiedensten Sexualpraktiken Unmengen an Ratgebern. Doch Quodoushka kann mit etwas wirklich einmaligen und anderen aufwarten: die verschiedenen Genitalanatomie-Typen von Mann und Frau.
Von Vaginas und Penissen
Will man über seinen eigenen Intimbereich sprechen, stellt man fest, dass die Begriffe dafür entweder medizinisch klingen, irgendwie kindlich sind oder negative Assoziationen hervorrufen. Kaum ein Wort im Deutschen ruft erotische Fantasien hervor. Viel mehr noch bewirken sie teilweise sogar das Gegenteil. Prominentes Beispiel dafür ist die Bezeichnung Schamlippe. Warum wird die labia majora mit dem Wort Scham belegt? Ist das nicht eigentlich schon ein Zeichen dafür, dass versucht wird, den Intimbereich zu stigmatisieren und abzuwerten. Man soll sich dafür schämen!?
Diese medizinische Sprache, hat sie zwar durchaus ihre Berechtigung, hilft einem im Schlafzimmer nicht weiter. Deshalb bedienen sich die Quodoushka eines viel blumigeren und umschreibenderen Ausdrucks. So wie im Tantra das weibliche Geschlecht Yoni und das männliche Lingam genannt wird, gibt es auch bei Quodoushka eigene Bezeichnungen. Die Vagina wird tupuli (ausgesprochen ta-pool-lee) und der Penis tipili (ausgesprochen tee-peel-lee) genannt. Für die Eichel gibt es dann zum Beispiel Umschreibungen wie Kopf der Schlange und für die äußeren Schamlippen geheimnisvoller Schmetterling.
Die Genitalanatomie-Typen
Tupulis und Tipilis kommen in den verschiedensten Formen, Größen und Farben daher – jeder und jede mit seinen besonderen Eigenschaften. Doch so unterschiedlich sie auch sind, lassen sich die meisten jedoch zu bestimmten Typen zuordnen. Das tun die Quodoushka und unterteilen die Genitalien von Frau und Mann in jeweils zehn verschiedene Typen. Das Besondere dabei ist, dass sich nach den Quodoushka aus der Form des Tupulis bzw. der Tipili Grundzüge der Persönlichkeit des Trägers bzw. Trägerin ableiten lassen. So wie mancher Psychologe die Persönlichkeit eines Menschen aus den Ohrläppchen herausliest, können die Quodoushka das anhand der Anatomie der Genitalien.
Wie funktioniert das?
Die Zuordnung erfolgt durch die äußere Erscheinungsform. Bei der Frau besonders geprägt durch die Form der Schamlippen sowie der Lage der Klitoris, bei dem Mann durch Länge und Dicke des Tipilis. Die jeweils zehn verschiedenen Typen sind vornehmlich nach Tieren benannt. Bei den Frauen gibt es zum Beispiel die Sheep Women, Bear Women oder auch die Dancing Women. Wie auf der Grafik zu sehen, werden die Typen, wie alles andere bei Quodoushka auch, auf einem Medizinrad angeordnet. Wobei die Typen, welche jeweils Nordost/Nordwest und Südost/Südwest sitzen, Eigenschaft der angrenzenden Typen besitzen, plus ihre eigene einzigartige Eigenschaft, welche man mit dem betreffenden Tier assoziiert. Angeordnet sind die Typen nach den jeweiligen Grundeigenschaften der Himmelsrichtungen. So wird bei einer Buffalo Women der Orgasmus zum Beispiel vor allem durch eine physische Bindung intensiviert, der einer Wolf Woman durch Fantasie und mentale Stimulation. Eine Ausnahme bildet die Mitte – die Dancing Woman, welche Eigenschaften aus allen Bereichen annehmen kann. Anhand des Types und der Zuordnung zu einer Himmelsrichtung lassen sich nun bestimmte Eigenschaften bestimmen.
Nehmen wir als Beispiel die Wolf Women. Der Wolf ist ein wachsames Tier und beansprucht ein großes Revier für sich. Er nutzt sehr stark die Sinne hören, riechen und sehen. Kommt eine Wolf Women in einen Raum, scannt sie sofort die Umgebung um herauszufinden, wer als potentielle Beute in Frage kommt. Wolf Women, im Norden des Medizinrades angesiedelt, sind vor allem „kopflastig“. Gute, anregende Unterhaltungen bringen sie richtig auf Touren. Dort beginnt bei ihr bereits das Vorspiel. Schafft man es bei einer Wolf Women den Geist zu stimulieren, braucht man sich um den weiteren Verlauf nicht viel Gedanken zu machen. Doch so intelligent, leidenschaftlich und zielstrebig sie auch sind, fällt es ihnen schwer ihre Gedanken einfach mal beiseite zu schieben und sich fallen zu lassen.
Die Tupuli der Wolfs Women hat eine ganz spezifische Erscheinungsform. Der Abstand zwischen der Klitoris und Vaginaleingang beträgt in etwa ein bis zwei Finger im Durchschnitt. Die Klitoris wird nur leicht von einer Mütze bedeckt. Die inneren Lippen sind lang, weich und geformt wie ein Schmetterling. Hinein geht es etwa 13 cm. Der allseits bekannte G-Punkt befindet sich recht weit hinten und es kann einen Druck auf die Blase auslösen, wenn er stimuliert wird. Um zum Orgasmus zu kommen, braucht die Wolf Women in etwa 20 bis 30 Minuten. Ist sie erregt, mag sie Oralsex und feste klitorale Stimulation und während des Höhepunktes harte und schnelle Penetration. Der Orgasmus entlädt sich zuerst in einer Explosion, nach der sich die Wolf-Women in sich zusammenrollt.
Am besten versteht sich die Wolf Women mit dem Deer Men.
Deer Men
Einer der zehn Männertypen, ist der Deer Men. Mit einem Hirsch assoziiert man ein majestätisches und kraftvolles Tier, das lange und ausdauernd rennen kann. Diese Eigenschaften werden auch auf den Mann übertragen. Der Deer Men zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Ausdauer und Geschwindigkeit aus. Außerdem achten sie sehr aufmerksam auf die sexuellen Bedürfnisse ihrer Partnerin. Von Natur aus sind sie anziehende, charismatische und leidenschaftliche Partner. Da sie sich im Osten des Medizinrades befinden werden ihnen die Eigenschaften des Feuers und des Geistes zugeschrieben. Durch das Wissen über ihre Wirkung bei Frauen und Männern kann es vorkommen, dass er übermäßig arrogant auftritt. Das wirkt dann schon wieder abturnend. Ständig auf der Suche nach ungewöhnlichen sexuellen Erfahrungen, ist er doch sehr Anspruchsvoll bei seiner Auswahl. Um auf einen Deer Men Eindruck zu machen, muss man ihn in Situationen bringen, derer er nicht mehr ganz Herr ist und ihn dadurch herausfordern.
Der Tipili des Deer Men ist meist lang und am Ende spitz zulaufend. Die Testikel hängen sehr niedrig und oft eins viel tiefer als das andere. Die Länge des Schafts beträgt in etwa zwei Handbreit und die Dicke entspricht in etwa derjenigen, wenn man Zeigefinger und Daumenspitze zusammenbringt. Das Sperma wird beim Orgasmus in drei bis sechs schnelle Kontraktionen ausgestoßen und ist meist heiß, vom Geschmack her salzig und die Konsistenz milchig.
9 Orgasmen zur Glückseligkeit
Eine Frau kommt klitoral oder vaginal und ein Mann hat einen Orgasmus, wenn er ejakuliert. So sind die gängigen Vorstellungen eines Orgasmus. Doch weit gefehlt. Die Quodoushka kennen weit mehr Typen des Orgasmus, von denen jeder eine bestimmte Funktion hat.
Männer können einen Orgasmus haben mit erigiertem oder auch nur halbsteifen oder schlaffen Penis. Dabei kann es zur Ejakulation kommen oder auch nicht. Es ist falsch, den Fokus einzig und allein auf einen harten und erigierten Penis zu legen. Ein Orgasmus mit einem schlaffen Penis – der sogenannte Avalanche-Orgasmus – muss kein Zeichen dafür sein, dass der Mann nicht erregt ist. Vielmehr bedeutet es, dass er von Gefühlen überflutet wird und ganz entspannt die Liebkosungen genießt. Der „normale“ Orgasmus ist ein Erdbeben-Orgasmus. Er kommt mit voller Erektion und Ejakulation – er ist aber zugleich auch der einzige Orgasmus mit einer vollen Erektion und einer vollen Ejakulation.
Auch bei den Frauen werden die Orgasmen mit Naturgewalten gleichgesetzt. Da gibt es zum Beispiel den Tsunami-Orgasmus. Dieser hat seinen Ursprung im G-Punkt Bereich und breitet sich dann nach vorne bis in die Klitoris aus. Er kann unkontrolliertes Lachen oder auch intensive Gefühle hervorrufen. Dabei wirkt er zunächst implosiv, also zusammenziehend und darauf folgend explosiv.
Orgasmusintensität
Doch nicht nur die Art des Orgasmus ist von Bedeutung, sondern auch die Intensität. Denn durch einen Orgasmus können wir Energie bekommen, die uns hilft gesund zu bleiben. Aber ebenso kann man auch Energie verlieren. Die Quodosuhka unterteilen die Intensität in 4 Stufen. Eingestuft werden sie nach der Energie, die sie hervorrufen. Ein Orgasmus der ersten Stufe ist das Ergebnis, wenn Sex aus reinem Pflichtbewusstsein geschieht. Man hat Sex, muss viel Energie reinstecken, damit es irgendwie funktioniert. Halbwegs befriedigt aber keineswegs zufrieden, dreht man sich danach um und schläft ein. Es wird abstoßende Energie freigesetzt.
Wenn beim Sex jedoch Körper, Gefühl, Geist und Verlangen eng miteinander verbunden sind, kann es zu Orgasmen einer ganz anderen Intensität kommen. Man will sich danach nicht einfach umdrehen, sondern sich weiterhin ganz nah sein. Miteinander kuscheln, sich berühren, sich fühlen. Der Körper pulsiert und fühlt sich aufgeladen an, denn der Orgasmus hat anziehende Energie freigesetzt. Kreativität erfüllt jede Zelle und man fühlt sich angenommen, akzeptiert und begehrt. Gesteigert wird das nur noch durch einen Orgasmus der Stufe vier, welcher bindende Energie freisetzt und einen vollkommen befriedigt zurück lässt. Der ganze Körper vibriert vor Lust und Energie. Durch einen solchen Orgasmus wird man sich auch ganz seiner selbst und der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten bewusst.
Fazit
Interessant, nicht wahr? Ebenso wie die Theorie, hält die Praxis viele spannende Informationen bereit. Die Genital-Typen sind dabei mal wirklich etwas Neues, was so in keinem anderen Ratgeber zu finden ist. Sicher, es erscheint etwas fragwürdig den Geschmack des Spermas anzugeben, wenn dieser doch vor allem auch abhängig ist, von der Ernährung des Mannes. Auch bei der Bestimmung der Länge oder Dicke des Penises, stellt sich natürlich die Frage, von was für Händen die Rede ist. Von kleinen zierlichen Frauenhänden oder doch großen Männerpranken. Mit ein wenig interpretatorischen Geschick findet man dann aber doch den zu sich passenden Typ. Und kann dann mit ein wenig Verblüffung feststellen, dass erstaunlich viele Eigenschaften zutreffen. Das zeigt zumindest der Selbstversuch.
Qoudoushka-Seminare werden u.a. in der Nähe von Berlin angeboten www.lust-und-wissen.de