Mit welchem Geständnis darf ich Sie nun überraschen – meiner Leidenschaft für den öffentlichen Nahverkehr, meiner Lieblingslektüre oder meinem Vergnügen an Sex?
In meiner Familie erzählt man sich gerne die Geschichte, dass es schwer war, mich als Baby zu beruhigen. Was aber funktionierte: Wenn meine Mutter mit mir Auto fuhr und mich der alte Citroen süß in den Schlaf wiegte … Zugegeben, heute kämpfe ich nicht mehr mit Einschlafschwierigkeiten. Trotzdem habe ich ein Faible für U-Bahnen entwickelt. Nicht zur Rush-Hour, versteht sich – aber wenn am Abend Ruhe einkehrt, liebe ich es, am Kopfende eines halb leeren Abteils Platz zu nehmen. Ich mag das Ruckeln unter mir, die typischen Geräusche und das Gefühl, wohl behütet und sicher von A nach B gebracht zu werden. Und manchmal sehe ich dabei auch einen Fahrgast, bei dem ich wirklich nichts dagegen hätte, wenn er nett herüber lächeln würde …
Natürlich habe ich stets meinen eReader dabei. Besonders mag ich, was Literaturkritiker selten empfehlen: „freche Frauenunterhaltung“. Ja, auch sogenannte hohe Literatur hat ihren Reiz, aber wenn ich entspannen will, bevorzuge ich turbulente Komödien und Liebesgeschichten. Zu den Autorinnen, die mich seit Jahren begeistern, gehören Gaby Hauptmann und Susan Elizabeth Phillips. Beide schreiben so, dass vor meinem inneren Auge vergnügliche Filme ablaufen. Nur leider wird immer abgeblendet, wenn es … nun, sagen wir mal: zur Sache geht. Und das führt mich nahtlos zu meinem dritten Geständnis.
Ja, ich mag Sex. Ich würde sogar sagen: Ich liebe ihn. Und nicht nur in der hoch polierten Hollywood-Version – ganz ehrlich, wir sehen beim Vögeln doch alle nicht wie Models aus. Guter Sex ist für mich nicht perfekt ausgeleuchtet. Ich will, dass geschwitzt und gestöhnt wird, ich mag es, wenn etwas nicht nach Drehbuch läuft und man, obwohl hoch erregt und außer Atem, anfangen muss zu lachen. Ich genieße all die Stellungen und Praktiken, über die ich nur mit meiner besten Freundin sprechen würde (aber ehrlicherweise auch erst nach zwei Gläsern Weißwein). Und deswegen – ja, genau deswegen – bin ich ein Fan der Autorin Mia Voss.
In MÄNNER SIND WIE ERDBEEREIS hat sich Conny gerade von ihrem Freund getrennt. Nun hofft sie, ein besseres Leben beginnen zu können. Andere Stadt, neues Glück – haben wir davon nicht alle schon mal geträumt? Connys Geschichte nimmt eine rasante Wendung, als sie das Angebot bekommt, bei einer Begleitagentur anzuheuern. Eigentlich geht es um seriöse Abendbegleitungen. Aber wenn diese länger dauern … Warum nicht? Conny beginnt, Männer als Vergnügen für Zwischendurch zu genießen, so genussvoll verschlungen wie ein Erdbeereis – und genauso schnell wieder vergessen. Auch wenn das mit dem Vergessen bei einem besonderen „Klienten“ nicht funktioniert…
Conny ist eine Romanheldin nach meinem Geschmack: Sie hat Sex, ohne sich dafür zu schämen. Sie gibt sich genussvoll hin, ohne den Bauch einzuziehen. Für Conny ist Sex wie Atmen – manchmal macht man’s schnell, manchmal macht man es entspannt, aber immer ist es lebensnotwendig. Und auch, wenn ich selbst nicht die Frau für einen One-Night-Stand bin: Es ist ein prickelndes Vergnügen, mir das „Was wäre, wenn …?“ vorzustellen.
Was mich wieder zum öffentlichen Nahverkehr führt. Also, liebe Männer: Wenn ihr demnächst am Abend eine junge Frau in der U-Bahn eurer Stadt mit einem eReader und leicht geröteten Ohren seht – lächelt einfach mal. Wenn ihr Glück habt, lächle ich zurück … und wir sprechen bei einem Glas Weißwein über drei Geständnisse, die IHR mir machen wollt!
„Was Venus liebt“ – Die Liebesgöttin empfiehlt das Buch des Monats:
MÄNNER SIND WIE ERDBEEREIS von Mia Voss
Das eBook erhaltet ihr hier: https://www.venusbooks.de/e-book/287225/maenner-sind-wie-erdbeereis