Buchrezension: Das Geheimnis der Flamingofrau

Vor mir liegt das ebook „Das Geheimnis der Flamingofrau“ – Eine erotische Erzählung – von Lara Ley. Ich habe es mir ausgedruckt und die 14 Kapitel versprechen auf den ersten Blick einen knackig kurzen und spannenden Lesestoff.

Im ersten Kapitel wird die erste der drei Hauptfiguren dieser Erzählung vorgestellt: Tania von Rosenfels. Die mysteriöse, sehr reiche neue Bewohnerin in Hainburg. Sie lernt einen Deutschlehrer des örtlichen Gymnasiums kennen, der sein Gehalt mit einer Nebentätigkeit als Redakteur für Kulturbeiträge für den Lokalteil der Hainburger Zeitung aufbessert.

Das nächste Kapitel stellt mir Leon Walsky vor, der als Autor mit seinen Werken so erfolglos ist, dass er sogar sein gesamtes Hab und Gut veräußern muss, um sich davon Lebensmittel zum Überleben kaufen zu können. Bis Tania R. in sein Leben tritt. Sie ist bereit, dem Autoren ein horrendes Honorar zu bezahlen, wenn er ihr eine Geschichte schreibt, in deren Verlauf sie jederzeit eingreifen kann. Diese Geschichte startet auf Tanias Wunsch hin im Flamingogehege eines Parks, wo Walsky aus dem Gebüsch heraus eine Mädchenfrau beobachtet.

Nun erwarten mich als Leserin von Kapitel zu Kapitel ein ständiger Wechsel der Erzählperspektiven und der Handlungsstränge. Nicht nur die Namensähnlichkeiten von Tanja von Rosenfels und Tania R. sorgen für Parallelen in den Geschichten. Auch die Mädchenfrau spielt als dritte Hauptfigur in beiden Erzählungen eine wichtige und verbindende Rolle.

Ich bin verwirrt. Wer ist wer? Welche Geschichte ist erdacht, welche passiert real? Ist es egal? Gibt es eine Auflösung?
Was bleibend ist, ist eine untergründig erotische Stimmung, deren Spannungsbogen im vorletzten Kapitel ihren Höhepunkt erreicht.
Das Ende: offen. Wie von Tania R. gewollt?!

Und ich bin zum Schluss etwas enttäuscht, denn ich hatte Mühe dabei, die Wechsel der Handlungen nachzuvollziehen. Meine Vorfreude auf weitaus mehr Kapitel voller erotischer Schilderungen verfliegt schnell, ebenso wie die Spannung nach dem Höhepunkt am Ende.
Lara Leys Erzählung hätte mir als Kurzgeschichte in nur einem Handlungsstrang
besser gefallen. Was die Autorin allerdings geschafft hat: ich bin immer noch verwirrt und überlege noch immer, welche der beiden Geschichten sich wirklich ereignet haben mag und welche erdacht ist…

Bewertung:

Rezensentin für erosa: climbing_rose