Die Neuheiten der Erofame 2016 – Rabbit-Womanizer, Virtual Reality und Co.

In meinem vorherigen Artikel habe ich euch einen kurzen Überblick über meinen Besuch auf der Erofame gegeben. Jetzt folgen ein paar Neuheiten und interessante Sachen, welche ich entdeckt habe. Mit dabei: der Womanizer, welcher Familienzuwachs bekommen hat, ein Liebesbogen sowie ein Blick in die Möglichkeiten von Virtual Reality.womanizer

Wenn aus dem Womanizer ein Rabbit wird …

Womanizer +Size
Der +Size Womanizer mit extra langem Griff

Wieder mit dabei, bei der diesjährigen Erofame, war natürlich Michael Lenke mit dem Womanizer und er hatte einige Neuigkeiten mitgebracht. Zum einen wurde der Womanizer pro40 auf den Markt gebracht – eine Art Lightversion des normalen Geräts nur etwas günstiger und ohne den ganzen bling-bling Schnickschnack. Für Frauen, welche wirklich nur den Orgasmus haben wollen und dabei auf den Glitzerschmuck verzichten können. Zusätzlich gibt es jetzt auch noch eine +Size–Version, welche einen deutlich längeren Griff hat. Hier haben die Macher wieder auf die kritischen Stimmen ihrer Kundinnen gehört, die meinten, dass etwas kräftigere Frauen mit der normalgroßen Version nicht so gut und zielgenau an ihrer Klitoris herankommen. Der längere Griff soll dem in Zukunft Abhilfe schaffen.
 Das eigentliche Highlight war jedoch, dass Womanizer mit auf den Markt der Rabbitvibratoren einsteigt. Das bedeutet, der Womanizer bekommt noch einen vibrierenden „Arm“, der eingeführt werden kann und somit den G-Punkt stimuliert, während die Klitoris durch das bewährte „saugen“ verwöhnt wird.
Einmal eingeführt und angesaugt soll der neue Womanizer auch ganz von alleine an Ort und Stelle bleiben, sodass die Hände für anderes frei sind. Kein Wunder also, dass der Womanizer den _ean EROTIX AWARD_ zum „Produkt des Jahres“ zum zweiten Mal in Folge gewonnen hat.
Wir dürfen gespannt sein, wie er sich dann in der Praxis macht. Vielleicht bekommen wir hier bei Erosa auch ein Exemplar zum Testen, was wir euch dann natürlich exklusiv vorstellen werden.

Womanizer Rabbit gr
Der neue Womanizer zum Einführen

Das neue Kondom von Lelo

Lelo Hex
Das neue Kondom von Lelo schlägt preislich ganz schön zu. Für 9,90€ gibt es 3 Stück bei Amorelie oder für 39,90€ für 36 Stück direkt bei Lelo.

Lelo ist ja bisher vor allem bekannt und beliebt für ihre High-End-Vibratoren. Dieses Jahr sind sie aber mit etwas anderem zur Erofame angereist – mit Lelo Hex. Eine, nach Aussagen der Macher, Neuerfindung des Kondoms. Und tatsächlich ist das Kondom doch anders, als alle anderen. Denn im Gegensatz zu herkömmlichen Kondomen wird bei Lelo Hex eine Wabenstruktur wie bei einem Fußball verwendet, welche das Kondom besonders reißfest machen soll. Während ein Kondom ohne Wabenstruktur reißen kann und dadurch ein großes Loch entsteht, entstehen im Zweifelsfalle bei Lelos neuem Kondom maximal nur punktuell kleine Löcher. Das ist zwar immernoch nicht schön, minimiert aber die Wahrscheinlichkeit von Infektionen oder ungewollten Schwangerschaften. Außerdem hat das Kondom nicht außen eine Struktur, sondern innen. Dadurch ist es besonders rutschfest und passt sich gut an den Penis an. Mit 0,04 mm ist das Kondom zwar auch ziemlich dünn, aber auch Lelo kann nicht verhindern, dass sich ein Kondom beim Sex immernoch wie ein Kondom anfühlt – neue Struktur hin oder her. Dennoch eine beachtliche Innovation auf dem Kondommarkt.

Der etwas günstigere Sybian

Jimmi Jane Aufsitzvibrator
Der Aufsitzvibrator von Jimmi Jane

Interessant fand ich diesen „Aufsitzvibrator“ von Jimmi Jane. Das Gerät ist eine handlichere Version des durch die Howard Stern Show bekannt gewordenen Sybian und soll demnächst für rund 600$ erhältlich sein. Er ist zwar doch noch relativ groß, dabei aber überraschend leicht und lässt sich damit gut handhaben. Nur in die Nachttischschublade passt er nicht rein.
Ich habe ihn mal angetestet und kann sagen, das Ding hat richtig Wums. Da vibriert der ganze Körper mit und selbst wenn man nur kurz drauf gesessen hat, summt nach dem Aufstehen der ganze Unterkörper noch weiter und die Beine sind etwas weich. Das jedoch der ganze Sitz vibriert, könnte auch seine Nachteile haben, wenn frau die Vibration konzentriert an einer bestimmten Stelle braucht, um zum Höhepunkt zu kommen. Wie genau sich das jedoch auf den weiblichen Lustfaktor auswirkt, kann ich nicht beurteilen, sondern müsste in der Praxis mal getestet werden.

 

Ein Liebesbogen revolutioniert den Solosex

LovearcSehr schick fand ich auch den Lovearc. Bei dem Liebesbogen handelt es sich um eine gebogene Aluschiene, an deren Enden jeweils verschiedene Griffe befestigt werden können. Der Bogen kann einmal als Brücke genutzt werden und einmal als Wippe. Der Clou dabei ist, auf der Aluschiene lassen sich wunderbar Dildos mit Saugfuß befestigen. Damit lässt sich der Solosex ein wenig revolutionieren, denn das Suchen nach irgendwelchen haftbaren Flächen erübrigt sich. In der Wippfunktion kann durch vor- und zurückwippen quasi echter Sex simuliert und der Dildo geritten werden. Mit dem Lovearc passieren auch nicht mehr solche kleinen „Malheure“.
Vorgestellt wurden dieses Jahr noch Ledermanschetten, mit denen man auch Dildos ohne Saugfuß an dem Bogen befestigen kann oder auch Vibratoren, wie zum Beispiel einen MagicWand. Was die Nutzungsmöglichkeiten des schicken Geräts gleich um ein vielfaches erweitert. Auch für BDSM-Spiele eignet sich der Lovearc bestens, denn die Griffe können unter anderem durch eine Spreizstange mit Hand oder Fußfesseln ersetzt werden.

Lovearc 3
Der Lovearc in der praktischen Anwendung

Lovearc

Wohin geht die Vibratoren-Reise?

Tja, aber wie bereits erwähnt gibt es in Sachen Vibratoren wenig neues. Wie geht soll es da in Zukunft weiter gehen – man kann den Vibrator schließlich nicht jedesmal neu erfinden. Das ein gewisses Level in Sachen Form und Effektivität erreicht wurde, hat der Besuch der Erofame deutlich gezeigt. Viele Hersteller bieten ähnliches Spielzeug an, welches sich vom Grundaufbau nur geringfügig unterscheidet. Hier ein wenig anderes Design, dort stärkere Vibrationsmotoren, gelegentlich noch ein Extrafeature dazu. (Das es in Puncto Qualität noch einige Unterschiede gibt, habe ich ja schon in meinem ersten Artikel zur Erofame erwähnt.)

Ab und zu kommen ein paar Neuerungen dazu, wie der Stronic von Funfactory, welcher eine Stoßbewegung immitieren kann oder der Mona Wave von Lelo, welcher eine Komm-Her-Bewegung macht.
In Zukunft wird wahrscheinlich vor allem die Qualitätsdichte noch weiter zunehmen. Denn auch wenn insgesamt die Qualität in den letzten Jahren deutlich besser geworden ist, sollte man nachwievor doch etwas mehr Geld in die Hand nehmen und ein wirklich qualitativ hochwertiges Produkt kaufen, anstatt auf die billigen Anbieter zu setzen. Bei denen hat man nämlich wahrscheinlich nicht besonders lange etwas von dem Spielzeug, da sich entweder das Material auflöst, der Vibrationsmotor kaputt geht oder einfach der Akku schlapp macht.

Aber die Branche ist dynamisch – ständig wird überlegt, wie man dem Kunden oder der Kundin neue Anreize liefern könnte. Zunächst haben die Hersteller den Kreis der anvisierten Zielgruppe für Sextoys um die Paare erweitert. Denn mit der Zeit haben die erotischen Hilfsmittel ihre Scham abgelegt und Mann und Frau sich so weit emanzipiert,dass Sexspielzeuge im Schlafzimmer kein Tabu mehr sind. Herausgekommen sind Dinge wie der We-Vibe sowie vibrierende Penisringe, welche für mehr Spaß beim Sex sorgen sollen.

Den Paartoys folgt als nächster Schritt die Vernetzung. Sexspielzeuge können inzwischen auch per App gesteuert werden, egal ob vom Partner oder der Partnerin oder von einem selbst. Beispielhaft wäre da der OhMiBod von Bluemotion, die wir letztes Jahr auf der Erofame interviewt haben. Das Sexting der Zukunft.

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Einen Schritt weiter geht Kiiroo, die dieses Jahr ebenfalls auf der Erofame waren
. Und zwar gibt es von Kiiroo für die Frau den Vibrator pearl und für den Mann den Fleshlightvibrator onyx. Beide Geräte können miteinander vernetzt werden und sind mit einer Reihe Sensoren ausgestattet. Wenn zum Beispiel die Frau den Vibrator mit der Hand auf und ab fährt, als hätte sie einen Penis in der Hand, wird im onyx durch eine Reihe von Motoren genau diese Bewegung am Penis des Mannes nachgeahmt. Umgedreht gibt es ein Sensorfeld auf dem Fleslight, über welches die Vibrationen des Vibrators gesteuert werden können. Für diese Art Spielzeug wurde sogar ein neues Wort erfunden: Teledildonic.

Couple Set Boxes
Das Teledildonic-Team von Kiiro

Mit Virtual Reality zum ultimativen Sexerlebnis

Das nächste große Ding, was sicher in nicht allzu ferner Zukunft in vielen Haushalten Einzug gehalten haben wird, ist die Virtual Reality. Der Chef von Facebook, Mark Zuckerberg sieht ein unermessliches Potential in der neuen Technik und prophezeit sogar, dass wir in zehn Jahren die meiste Zeit in der Virtuellen Realität abhängen werden.
Doch nicht nur Zuckerberg hat das Potential erkannt, sondern natürlich auch Pornoproduzenten auf der ganzen Welt. Virtual Reality Pornos erfreuen sich steigender Beliebtheit und auch die Anzahl der Anbieter nimmt stetig zu. Es verspricht ein intensiveres Erlebnis zu sein, wenn man nicht mehr nur vor dem flachen Bildschirm mitverfolgen kann, wie nackte Leiber übereinander herfallen, sondern sich auf einmal mitten im Geschehen befindet.

Gleichzeitig ist Sextoybranche immer auf der Suche nach Möglichkeiten, die Benutzung von Sexspielzeug noch realer zu machen. Den Akt der Selbstliebe noch näher an das Gefühl von wirklichem Sex heranzubringen. Von daher ist es nur ganz logisch den nächsten Schritt zu gehen und Sexspielzeuge mit der neuen Virtual Reality Technik zu verbinden.

Einen ersten Schritt in diese Richtung hat die bereits erwähnte Firma Kiiro gemacht. Denn Kiiro hat sein Angebot erweitert und sich zum einen mit verschiedenen Camportalen zusammengeschlossen. Dort besteht dann im Videochat die Möglichkeit, dass das Camgirl einen pearl-Vibrator zu Hand nimmt und dem Zuschauer dann quasi virtuell einen runterholt, falls er gerade den onyx zur Hand hat. Zum anderen kann der onyx mittlerweile mit Pornos synchronisiert werden, sodass man im Fleshligt genau das spürt, was gerade im Porno mit einem Penis gemacht wird. Also Brille auf, onyx übergestülpt und schon ist man mitten drin statt nur dabei. Kann man wirklichen Sex noch näher kommen?

Kiiro ist aber nicht der einzige Anbieter dieser Technik. Ganz neu auf dem Markt ist Sensemax Technologies. Sie haben auf der Erofame ihre erste Kollektion an innovativen Sexspielzeugen für Frau und Mann gelauncht. Mit dabei bei Sensemax ist ein langjähriger Entwickler von Lelo. Von daher ist die Erwartung an die Produkte natürlich groß.
Für die Frau haben sie einen schicken Rabbitvibrator entwickelt. Damit haben sie natürlich auch nicht das Rad neu erfunden, haben in ihrem Vibrator aber alle Vorteile eines Top-Produktes vereint. Er hat ein super Design, liegt gut in der Hand, bietet ordentliche Vibrationen und besitzt zusätzlich noch eine Heizfunktion. Sehr praktisch ist auch die Box, in welcher der Vibrator verstaut werden kann und die gleichzeitig als Ladestation und Akkupack dient. Julia von Sensemax hat mir auch gesagt, dass da Anfang nächsten Jahres noch mehr für die Frau kommt, durfte mir aber noch nicht verraten, was uns da erwartet. Wir dürfen gespannt sein. Vielleicht steht da auch demnächst eine Verknüpfung mit der Virtual Reality an.

Sensemax Vibrator
Der neue Vibrator von Sensemax mit Ladebox

Interessanter als der Vibrator ist allerdings das Männertoy. Denn dabei handelt es sich ebenfalls um ein Fleshlight, welches mit einer VR-Brille gekoppelt werden kann. Allerdings bestimmt hier nicht der Porno über die Stimulation durch das Gerät, sondern es ist genau umgedreht. Dort folgt das Video der eigenen Bewegung des Fleshlights. In dem Testvideo konnte man aus der Vogelperspektive ein Pärchen betrachten, bei dem die Frau auf dem Mann saß. Bewegt man nun den Masturbator nach oben, bewegt sich die Frau nach oben, hat man die Hand dann wieder gesenkt, hat sich auch die Frau wieder auf dem besten Stück niedergelassen. Auch Dreh- und Kreisbewegungen folgt die Dame im Test-Porno relativ genau. Das war schon recht beeindruckend, wie man mit der VR-Brille sofort in das Geschehen hineinversetzt wird und über die Vernetzung direkt auf das Geschehen einwirken kann. 
Der Masturbator ist auch sonst gut ausgestattet. Hat im Gegensatz zum onyx eine flexiblere Ausenhülle, sodass man noch beliebig Druck ausüben kann. Außerdem hat die Innenwand Struktur und es kann auch noch vibrieren. Sehr praktisch ist auch ein Ständer, auf dem man den herausnehmbaren Sleeve reinigen und trocknen kann. Als kleines Gadget gibt es noch einen Happyending-Knopf. Wenn man den drückt, kommt es im Porno zur Ejakulation, sodass man im Falle einer Firstperson-Sicht wirklich voll dabei sein kann. Der Vorführfilm war animiert und ich kann mir noch nicht so recht vorstellen, wie die Synchronisation dann im richtigen Porno funktioniert, aber ich Denke, die Entwickler werden da sicher ein paar schlaue Ideen haben.

Das reale, intime Miteinander bleibt unerreichbar

Dem echten, dem realen Sex so nah wie möglich kommen, oder ihn sogar noch übertreffen. Den Entwicklern scheinen Zukunftsvisionen vorzuschweben, wie in dem Science Fiction Thriller Demolition Man mit Sylvester Stallone und Sandra Bullock. Menschen haben dort überhaupt keinen körperliche Kontakt mehr, geschweige denn Sex miteinander, sondern es läuft alles nur noch virtuell, ganz ohne Berührung ab.
Mit der Verknüpfung von Sextoys und der virtuellen Realität schaffen die Entwickler schon eine ziemlich reelle Simulation. Es ist fast so, als würde man sich mitten in einem wirklichen Liebsakt zu befinden. Das ist beeindruckend, vor allem wenn man bedenkt, dass die Technik immer noch ziemlich am Anfang steht und sich auf diesem Gebiet noch einiges tun wird.

Doch an die Wirklichkeit wird die Virtuelle Realität nicht heranreichen können. Denn was die Entwickler nicht simulieren können, ist das, was Sex wirklich ausmacht. Und das ist nicht die Stimulation der Genitalien, sondern die Emotionen. Das ist der Haut zu Haut Kontakt, das sind Berührungen, die man am ganzen Körper spürt. Das sind die Gerüche und die Flüssigkeiten, die zum dem realen Akt dazugehören. Das ist das Gefühl, wenn sich die Körper aneinander bis zur höchsten Extase reiben. Da können die Erotiktoys noch so gut sein und die Simulation noch so nah an die Realität herankommen, aber das werden sie nie ersetzen können.

Dieser Wahrheit muss sich schließlich auch Sandra Bullock im Demolition Man ergeben. Denn Sylvester Stallone spielt einen Ex-Polizisten, der mehrere Jahrzente in kryogenischen Tiefschlaf versetzt wurde und nun in einer für ihn unverständlichen Zukunft aufwacht. So ist es nur logisch, dass er mit dem virtuellen Beischlaf nichts anzufangen weiß und er ziemlich schnell Bullock davon überzeugen kann, dass Sex mit anfassen doch wesentlich mehr Spaß macht.

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