„Mieder“
von Peter Felix
Das Löwenmäulchen vor meiner Nase tanzte ganz sanft im Wind. Ich lag mit den Beinen zum Wasser und spürte den Luftzug über meine Beine und meinen Rücken kriechen, bevor er das Löwenmäulchen erreichte. Jetzt kam wieder eine kleine Böe. Der Wind kitzelte mich noch ein wenig im Nacken, bevor er dann das Blümchen zum Tanzen aufforderte. Schon seit geraumer Zeit arbeitete sich ein dicker Brummer immer näher an meine Blüte heran. Gerade eben hätte sich das Bienchen in den Schlund des Löwenmäulchens stürzen wollen. Nur der Wind hatte das Vorhaben vereitelt. Aber was so ein fleißiges Bienchen ist, hatte sie natürlich gleich mit einem neuen Anflug begonnen. Diesmal war ich es, der der ihr einen Strich durch die Rechnung machte. Einmal kurz geblasen und die arme Biene musste wieder von vorn anfangen. Das Leben kann ja so hart sein.
„Sind Sie nicht etwas zu alt für das Bienen-und-Blümchen-Spiel?“ Ich drehte mich gegen die Sonne und sah sie auf ihrer Decke liegen. Als sie sich in meine Nähe legte, hatte ich gedacht, sie wäre ein ganzes Stück weiter weg. Sie lächelte. „Zum Spielen ist man doch nie zu alt“ erwiderte ich. Das klang abgeklärter und sicherer als ich mich fühlte. Das reife Mädchen hatte einen sehr eindeutigen Zug um ihre wunderschönen Augen. Ihr Körper lag drall und verführerisch auf der Seite. Sie schlank zu nennen, wäre eine Beleidigung gewesen. Ihre Formen gingen weit über das hinaus, was reine Schlankheit je zu bieten gehabt hätte. Kraft, weiche Polster, straffe, geschmeidige Haut über wunderbar anregenden Proportionen. Eine sanfte Linie wies auf ihre Taille hin, nach der sich keck ihre Hüfte erhob, vollkommene Ouvertüre zu ihren Beinen. Auf dem Weg zurück, streifte mein Blick ihr fein ausrasiertes Schamhaar, das sie auf einen frechen Streifen zurecht gestutzt hatte. Der Anblick ihrer vollen Brüste, die sich nur andeutungsweise dem Boden zuwendeten, rundete das Bild ab. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich ließ mich wieder von ihrem Blick einfangen. „Dafür ist man nie zu alt“, sagte sie. Ihr süffisanter Unterton war nicht zu überhören.
Sie würde gerne ein wenig schwimmen gehen. Ob ich denn so freundlich wäre, auf ihre Sachen aufzupassen. Natürlich sagte ich nicht nein. Ich verfolgte sie mit meinen Blicken. Herrlich fließend waren ihre Bewegungen. Erotisch. Obwohl es ungeheuer schwierig, wirklich erotisch zu wirken, wenn man völlig nackt ist. Wohlig entspannt kuschelte ich mich auf dem Boden.
Sonnengewärmt wie ich war, wollte ich nie wieder aufstehen – zwang mich aber meine Augen zu öffnen. Ich sollte ja auf ihre Sachen aufpassen. Meine Enttäuschung konnte ich nicht verbergen. Sie war weggegangen während ich schlief. Schade. Aber auch für mich wäre es höchste Zeit gewesen.
Entgegen meiner Erwartung war die City voller Leben. Auch nett, dachte ich bei mir. Ich liebe es einfach, wie die Menschen im Sommer ihre Körper zeigen. In der geschmackvollen Verpackung der Sommermode waren die Bilder, die sich hier boten, weit erotischer, weit anregender, als der unverhüllte Anblick, der sich am Strand bot.
Vor einem Laden, sah ich sie wieder. Sie trug ein sehr leichtes, weites Sommerkostüm. Und einen Sommerhut. Alles in weiß. Mit dem Rücken zu mir, sah sie bekleidet noch weit anziehender aus, als am Strand. „Entschuldigung, „, sagte ich. Sie blickte mich mit leicht gesengtem Kopf an, lächelte vielsagend. „Ich hätte besser aufpassen sollen“.
„Das hätten sie wirklich“, sagte sie leise. Sie legte kurz ihre Hand auf meine, wand sich um. Ich sah ihr nach. Sie ging, nein, sie schwebte zwischen den Ständen weiter in das Haus. Sollte ich ihr folgen? Ich hätte eigentlich auch in das Kaufhaus gehen wollen. Und mein Weg wäre derselbe gewesen. Warum sollte ich ihr nicht folgen?
Wahrscheinlich war sie auch schon wieder verschwunden, oder unauffindbar zwischen den Auslagen und Regalen verschollen. Es waren nur noch wenige Meter bis zu dem Durchgang, der die Damenmoden von den Herren trennte. Da war sie wieder. Sie kam direkt auf mich zu, legte im Vorbeigehen einen Seidenbody zurück. Kurz vor mir drehte sie elegant, nahm meine Bewegung auf, hakte sich unter und gab eine neue Richtung an. Unser gemeinsamer Weg führte uns jetzt in die hinteren Reihen des Dessousbereichs.
Einige Stücke die sie fand waren wirklich recht nett. Aber gerade Mal genug, um es ein wenig knistern zu lassen. Einmal wickelte sie einen Slip um ihre Hand und streichelte mir über meine Wange, berührte mich wie zufällig. Dann gaben wir auf und verließen das Haus.
Ein paar hundert Meter weiter, führte sie mich in eine Seitenstraße. Ich hatte das Geschäft noch nie bemerkt. Sie schien allerdings häufiger hier zu sein. Erst jetzt sah ich, dass im Laden kein Licht brannte. Als meine Lady in ihrer Tasche kramte, bemerkte ich auch das Schild in der Tür. Ein Hinweis darauf, dass das Geschäft nachmittags geschlossen war. “ Komm“, sagte sie.
Ich hatte erwartet, in den hinteren Räumlichkeiten eine Art Lagerraum, ein steriles Büro oder muffige Umkleiden vorzufinden. Aber nichts von dem. Natürlich war überall Wäsche dekoriert. Aber der Rest des Raumes war wie ein plüschiges Wohnzimmer eingerichtet. Sessel, Ottomanen, eine kleine Bar, leise Musik. Hier konnte frau unbeobachtet und ohne Hektik aussuchen, anprobieren.
Während ich den Raum beobachtete, hatte sie ihr Kleid einfach fallen lassen. Nur ihren schneeweißen Slip hatte sie noch an. Hauchdünne Seidenhaut, rosengemustert und weiß wie ihr Kleid. „Bellini?“ , fragte sie. Die kleinen Sektgläser hatte sie bereits in Händen. Sie kam auf mich zu, ging aber an mir vorbei. Im Augenwinkel konnte ich sehen, dass sie eine Ottomane ansteuerte. Ihr Duft traf mich wie ein Schlag. Sie war sehr dicht an mir vorbeigegangen. Meine Dame duftete ein wenig nach Rosen. „Wie witzig“; dachte ich, „passend zu ihrem Slip“. Ein wenig Moschus konnte ich noch identifizieren.
„Komm her“, rief sie mich bittend. Sie saß auf dem Kopfteil der Ottomane, die Beine übereinander geschlagen. Ich konnte mich also nur auf die Liegefläche setzen. Warum nicht. Die Ottomane war angenehm. Eigentlich hatte ich erwartet in dem schweren Plüsch zu versinken. Der Widerstand der Polster war aber angenehm fest. Auch als ich mich hinlegte. Hinlegen ließ. So könnte man es beschreiben, als sie mich mit sanftem Druck an meinen Schultern auf die Liege drückte. Wir hatten bisher noch nicht viel geredet. Wie es schien, hatte sie auch nicht vor, dies zu ändern. Sie rückte mich ein wenig zurecht, bevor sie aufstieg.
„Keine Angst. Nur ein kleines Vorspiel. Ihre Stimme war gedrückt, fast belegt. Ihren schweren Atem konnte ich an ihrer Brust sehen. Noch, bevor sie sich rittlings auf mein Gesicht niederließ und auf der Lehne der Ottomane abstütze. Sehr gekonnt, diese Bewegung. Wie geübt. Mit meinen Lippen konnte ich sie wunderbar erreichen. Sie wiederum, gestützt auf ihre Hände auf der Lehne, hatte volle Bewegungsfreiheit, konnte mich dirigieren.
Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, ihren Slip auszuziehen. Sie zog den leichten Stoff einfach bei Seite. Senkte sich ab. Tupfte ihre Scham auf meinen Mund. Einmal. Noch einmal. Bis ich ihre Lippen mit meiner Zungenspitze teilte. Nicht weit. Nur einen kleinen Spalt. Weit genug um sie zu schmecken. Dann kippte sie ihr Becken ein wenig. Weit genug um ihre Knospe direkt zwischen meine Lippen zu manövrieren. „Beiß zu“, konnte ich hören. Also mit den Zähnen. Dann wieder saugen. Immer im Wechsel. Ihre Knospe, ihre Lippen, ihr heißes Fleisch. Meine Zunge wollte sie fühlen, hörte ich gedämpft und führte sie ein. Tief, so weit es ging. Jetzt konnte ich schmecken, wie weit sie schon war. Nur kurz. Denn sie veränderte ihre Position wieder. Jetzt hatte ich ihre Liebesknospe vor meinem Mund. Ihre Bewegungen waren jetzt wesentlich fordernder. Der Druck fast brutal. Je wilder ich meine Zähne einsetzte, meine Zunge spielen ließ, um so unbeherrschter gebärdeten sich ihre Bewegungen. Ich hatte das Gefühl, dass es plötzlich heißer wurde. Ihre Scham lag schwerer wird auf meinem Gesicht, bis sie sich verkrampfte und wild zuckte. Ihr Stöhnen und Schreien hörte ich mit meinem Gesicht. Ihr ganzer Bauch vibrierte.
Bis sie schließlich ruhig wurde. Leichter, obwohl sie entspannt auf mich sank. Ihr Atem ging immer noch schwer. Nicht schnell, wie eben noch. Nur schwer und tief. Im Rhythmus ihres Atems begann sie sich langsam ganz über mich zu arbeiten, bis ihr Becken schließlich über meinen ruhte.
Ihre Hände stützte sie jetzt neben meinem Kopf ab, ließ ihre Haare in mein Gesicht fallen, als sie mir näher kam. Nur ihr Atem ließ mich ihren Kuss spüren. Näher kam sie nicht. Es war ja auch nur ein kleines Vorspiel.
Als sie dann kopfüber in einem Karton wühlte, durfte ich minutenlang ihren Hintern bewundern. Fleischgewordene Lust. Perfekte Ovale, Rahmen für ihre Grotte, die sich hinter feuchter Seide verbarg. Dabei war verbergen natürlich falsch. Der Stoff klebte wie eine zweite Haut an ihr. Störte sie offensichtlich. Aber noch hatte sie nicht gefunden, was sie suchte und wollte sich offensichtlich auch nicht unterbrechen.
„Na also“, sagte sie leise. Füllmaterial aus den Karton verteilte sich über den Boden. Fremdkörper in dem plüschigen Zimmer. Als wenn es gerade dicken Schneeflocken geschneit hätte. Meine Dame zog etwas aus einer Plastikhülle. Komplex und unförmig. Und weiß.
„Komm her, hilf mir“. Erst auf den zweiten Blick erkannte ich, was sie in der Hand hatte: Ein Korsett. Verspielt baumelten die Senkel und Strapse. Die Lady passte sich das gute Stück bereits von vorne an. Ihre Brüste musste ich anheben, bis sie die richtige Lage in der Brusthebe hatten, die den Abschluss der Korsage bildete. Wie zwei kleine Sonnen, schwebten ihre Knospen über der Spitze, die am Rand der Brusthebe entlang lief. Allerdings ließ sie mich den Anblick nicht lange genießen.
Ihre Hände waren inzwischen auf ihren Rücken gewandert. Von vorn sah ich, wie sich ihre Figur langsam streckte, ihre Taille schmäler wurde. Dann wandte sie mir ihren Rücken zu. Unendlich viele kleine Ösen schlängelten sich an beiden Seiten der Korsage ihren Rücken entlang. Die Senkel, seidige Schüre, waren am unteren Rand eingenäht und kitzelten sie gerade in ihren Kniekehlen. Ich begann die Schnüre in die ersten Ösen einzuhaken und so, sanft den Druck auf ihren Oberkörper zu erhöhen. Als sie bemerkte, dass sich das Korsett von selbst hielt, ließ sie ihre Hände fallen, fasste sich dann in ihren Nacken, und hob ihre Haare. Sie aalte sich leicht in ihrem engen Gefängnis. Ich hatte mich gerade bis zur Hälfte hochgearbeitet, auf Höhe ihrer Schulterblätter. Millimeter für Millimeter verschwand ihre Haut unter dem edlen Stoff. Es wurde immer schwieriger, je höher ich kam. Mit jedem neuen Zug, den ich anlegte, wand sie sich stärker, genoss den Druck auf ihren Körper.
Ich war oben angekommen, die beiden Seiten standen noch relativ weit auseinander, da stieß sie ihre Hände in ihre Hüften, presste die Korsage eng zusammen, so das fast die Senkel wieder aus den Ösen sprangen. Ich musste mich beeilen, um wieder Spannung auf die Verschnürung zu bringen. Meine Bemühungen reichten ihr aber bei weitem nicht aus. Mit Kraft solle ich arbeiten. Und ich begann fast brutal zu ziehen. Wieder wand sie sich. Gegen das Licht sah ich, dass sich ihre Hüfte nun fast um ein drittel reduziert hatte. Lange nicht genug für sie.
Sie verlangte einen neuen Durchgang. Die ersten Windungen ließen sich kaum noch verkürzen. In ihrer Taille gab es noch etwas nach. Sie atmete tief in das Korsett. Stöhnte bei jedem Atemzug ein wenig. Wimmerte fast. Bis sie sich soweit gesteigert hatte, dass sie noch einmal tief die Luft einzog, bevor sie lustvoll ausatmete. „Fest“, schrie sie.
Was ich kaum glauben konnte: die Korsage ließ sich noch einmal stark verengen. Starr stand sie jetzt vor mir. Langsam – wie eine Blüte sich öffnet – drehte sie sich um. Ihre Brüste quetschen sich wie überreif aus der Brusthebe. Sie kokettierte. Drehte sich noch einmal. Bei ihrer zweiten Drehung sah ich, dass sie in ihren beengten Kleidungsstück doch viel beweglicher war, als zunächst vermutete. Fest packte sie mich im Nacken und presste ihre Lippen auf meinen Mund. Verschlang mich während sie ihre Scham an meinem Bein rieb.
Meine Arme drückte sie auf meinen Rücken. Zwang mich meine Hände still zu halten, bevor sie meine Hose öffnete. Kaum fiel der dünne Stoff nach unten, sprang ich ihr entgegen. Und sie fuhr fort, sich an mir zu reiben, führte Seide und Haut immer wieder über die empfindlichsten Stellen. Unterstützte ihr Werk manchmal mit ihren Händen, nahm mich aber auch immer wieder mit ihrem Mund. So tief und vollständig, wie ich es noch nie gesehen hatte. Und sie wiederholte ihr Spiel, unterband aber jeden meiner Versuche, ebenfalls einzugreifen.
Sie wusste genau wie weit sie gehen durfte. Ließ mich fast bis ans Ziel kommen. Als würde sie mich seit Jahre kennen, spielte sie mit meiner Lust. Ich sah das Blitzen in ihren Augen, bevor ich merkte, dass ich den Gipfel erreichte.
Sie schauderte und hielt sich an mir fest. Ihr Knie gaben ebenso nach, wie die meinen. Kurz danach klärte sich ihr Blick wieder. Sie drehte sich, gab mir mein Glas, nahm selbst einen Schluck und verschwand durch eine Tür. Ich hörte ihre Schritte noch einen Moment, bis ich mir klar wurde, wie albern ich hier stand. Völlig entspannt, sichtlich entspannt, mit heruntergelassen Hosen. Dann stand sie wieder im Eingang zu unserem Zimmer. Ihre Beine leicht gespreizt. Eine Hand schützend über ihrer Scham. Oder spielte sie im Dunkel der Ecke an sich? Sie lockte mich mit ihren Augen. Führte mich zurück zu der Ottomane. Ich sollte mich wieder legen. Nein. Setzen solle ich mich. Sie stand einen Moment lang einfach da. Betrachtete mich. Einen Moment lang, bevor sie begann sich zu streicheln. Ich wusste nicht für wen dieses Schauspiel stattfand. Es war erregend genug, mich langsam wieder zu wecken. Aber auch real genug, gezielt genug, um sie selbst zu stimulieren. Sie ließ ihre Hände über ihren gesamten Körper gleiten. Und ihr Spiel wurde zunehmend wilder. Sie presste ihre Brüste in die Korsage, zwirbelte, zog an ihren Knospen. Fester als ich es gewagt hätte. Ich sah ihre Finger in ihr verschwinden. Und ich sah wieder das Blitzen in ihren Augen.
Sie drehte mir den Rücken zu, als sie sich auf mich setzte. Setzen ist untertrieben. Sie ließ sich hart auf mich fallen und pfählte sich. Ich musste mich in die Schnüre krallen, noch mehr Druck auf das Korsett bringen. Sie warf sich in die Senkel und verstärkte meine Bemühungen noch. Zum erstenmal wurde sie laut. Sie stöhnte, schrie mit jedem mal mehr. Bei jedem Niedersinken mehr. Bis sie ihre Frequenz so gesteigert hatte, dass sie sich in einem einzigen Schrei erging, der nicht enden wollte. Ich war dazu verdammt, ihr entgegen zu halten und mich weiter in die Senkel zu stemmen. Aber ihre Bemühungen blieben auch bei mir nicht ohne Wirkung. Es kam ohne Ansatz. Entsprang in ihr tiefstes Inneres. In den Ausklang ihres Schreies. In den Ausklang süßen Kampfs. Von ihr bemerkt und mit einem kleinen Blitzen in ihren Augen quittiert.
Sie hatte schon Minuten mit geschlossenen Augen, auf dem Bauch gelegen. Die Senkel hatte ich längst gelöst. Sie atmete wieder ruhig. Ob sie schlief? Ich wusste es nicht. Ich war mir nicht sicher, als ich mich anzog und nicht, als ich leise das Geschäft verließ.