Wie jedes Jahr bietet Berlin wieder einen heißen Herbst mit etlichen Erotik-Events. Der grosse Event-Marathon kann beginnen mit einer Konferenz über Sexualität und Bewusstsein. Eine Woche später werden die besten feministischen Pornos ausgezeichnet, während zeitgleich die grosse Fachhandelsmesse VENUS die unfeministischen Massen in ihre Hallen zieht. Und alle, die von Sex und Porn dann immer noch nicht genug bekommen haben, können sich beim Pornfilmfestival nochmal 5 Tage lang die unterschiedlichsten Filme anschauen.
Wir wünschen allen Veranstalter/innen volle Häuser und viel Spass und allen Gästen gleich welcher Veranstaltung unterhaltsame und lustvolle Erlebnisse!
9. Oktober: „Love Alien“ im Salon-Kino
Wir von erosa.de zeigen in unserem Salon-Kino eine Dokumentation über Wolfram Huke. Er hat sich selbst ein Jahr lang mit der Kamera gefilmt bei der Suche nach einer Freundin, und zwar nach seiner ersten Freundin. Denn Wolfram ist fast 30 und hat noch nie eine Beziehung gehabt. Auch Sex kennt er nur vom Hörensagen.
In seinem Film zeigt er auf berührende und doch auch humorvolle Art und Weise, dass Sex und Liebe nicht für alle Menschen ganz einfach erreichbar ist.
Vor dem Film geben wir eine kleine Einführung in das Thema, nach dem Film können sich die Gäste noch im Wintergarten des Kinos miteinander über das Gesehene austauschen.
Mehr Informationen zum Salon-Kino auf: www.erosa.de/salon
11. – 13. Oktober: ISTA, First German ISTA Conference of Sexuality & Consciousness
Sexualität und Bewusstsein, das ist das Motto dieser Veranstaltung, die zum ersten Mal in Berlin stattfindet. An drei Tagen bieten 21 Lehrer/-innen aus mehreren Kontinenten ganz unterschiedliche Workshops an: Von Tantra-Yoga über Eifersucht, Liebe und erotischer Intelligenz bis hin zur Psychologie von Liebe und Sexualität. Da dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein.
Die Webseite ist allerdings komplett auf englisch gehalten und vermutlich werden die Workshops auch alle auf englisch moderiert.
Weitere Informationen auf www.unitedbliss.com
19./20. Oktober: Poryes-Award
Feminismus und Porno? Nach den PorNO-Kampagnen von Alice Schwarzer scheint das nicht zusammenzupassen. Doch dass das sehr wohl gut funktioniert, beweisen Regisseurinen wie z.B. Petra Joy oder Erica Lust. Seit etlichen Jahren schon beweisen Feministinnen, dass es möglich ist, feministische und lustvolle, genderkritische Pornofilme zu drehen.
Die Berlinerin Laura Méritt verleiht seit 2009 alle zwei Jahre den PorYes-Award. Sie zeichnet damit hochwertige Erotikfilme aus, die „vielfältige sexuelle Ausdrucksweisen weiblicher Lust zeigen und in denen Frauen bei der Filmproduktion maßgeblich beteiligt sind.“
Bei der Preisverleihung werden Ausschnitte aus dem prämierten Filmen gezeigt, aber natürlich auch die Porno-Pionier/innen vorgestellt. Anschliessend findet eine Party statt.
Alle weiteren Informationen auf www.poryes.de
18. – 20. Oktober: Die VENUS-Messe
Dieses Event hat natürlich einen ganz anderen Charakter als die anderen Veranstaltungen, die ich hier vorstelle. Die VENUS-Messe ist eine internationale Fachhandelsmesse der Erotikbranche, zu der am Wochenende aber auch Konsumenten Zutritt haben. Für 35 Euro an der Tageskasse (bzw. 28 Euro im VVK) kann man sich dort in mehreren Hallen diverse Stars und Sternchen der Pornoszene anschauen. Ausserdem gibt es dort diverse Stände mit Sextoys, Dessous etc. pp., was man so ungefähr auch in einem normalen Sexshop finden kann.
Die Atmosphäre ist eindeutig ballermannmäßig. Überall laute Musik, grosses Gedränge, teilweise flimmern Pornos über die Großbildschirme an der Wand. Die Besucher sind zu 80 % Männer, die froh sind, endlich einfachmal geil sein und nackte Frauen anfassen zu dürfen.
Fazit: Wer alkoholgeschwängerte Partyatmosphäre sucht, ist bei dieser Messe richtig aufgehoben. Wer sich für schöne, ausgefallene und stilvolle Produkte und Dienstleistungen interessiert, der/die schaue sich lieber all die anderen Angebote der Berliner Unternehmer an.
Mehr Informationen zur VENUS-Messe: www.venus-berlin.com
23. – 27. Oktober: Das 8. Pornfilmfestival
5 Tage lang Pornos zeigen, kann das gut gehen? Ja, es geht. Das beweist seit 8 Jahren Jürgen Brüning, der Veranstalter des Pornfilmfestivals. Allerdings werden auch nicht nur Pornos gezeigt, sondern auch Dokumentar-, Kurz- oder Spielfilme, die sich mit allen unterschiedlichen Facetten von Lust und Sexualität befassen. Ob schräg, humorvoll oder kritisch, ob hetero, homo oder queer, ob trashig oder anspruchsvoll, für jeden Geschmack ist in diesen fünf Tagen etwas dabei. Das Festival ist immer gut besucht, das Kino Moviemento platzt dabei fast aus seinen Nähten. Wer sich etwas anschauen möchte, sollte sich auf jeden Fall Karten für die gewünschten Vorstellungen reservieren.
Und keine Sorge: schmierige Schmuddeligkeit oder aufdringliche Finger sind dort nicht zu befürchten. Das aufgeschlossene Publikum erzeugt dort eine freudige Partystimmung.
Mehr Informationen zum Pornfilmfestival: www.pornfilmfestivalberlin.de